Thema des Tages


Wetter aktuell
Ein sommerlicher 11. Juni im Garten und am Meer

Sommer, Sonne, Garten und Meer - um all das geht es im heutigen Thema
des Tages und vielleicht auch noch um etwas mehr.

In den meisten Landesteilen wird der heutige Sonntag seinem Namen 
mehr als gerecht und die Sonne scheint von einem vielfach gering 
bewölkten oder wolkenlosen Himmel. Verantwortlich hierfür ist das 
Hochdruckgebiet YUNCHIA, das sich mit seinem Kern über 
Nordwestrussland befindet, an dessen Südflanke sehr warme und 
trockene Festlandluft nach Deutschland gelangt. Diese verdrängt die 
feuchte und gewittrige Luftmasse der letzten Tage. Nur ganz im 
Südosten befinden sich noch Reste derselben, weswegen einzelne 
Schauer und Gewitter in den Alpen nicht ganz auszuschließen sind. 
Ansonsten wird die Warnkarte heute grün bleiben. In den südlichen 
Mittelgebirgen werden im Tagesverlauf zudem einige Quellwolken am 
Himmel zu sehen sein, aber auch dies ändert nichts an der Tatsache, 
dass einem ausgiebigen Sonntagsspaziergang oder einem Ausflug nichts 
im Wege stehen sollte.

 
Nachdem die nächtlichen Tiefstwerte im Westen in der noch etwas 
feuchteren Luft häufig bei 16 bis 19 Grad lagen, ist es nicht 
verwunderlich, dass dort heute bereits um 8 Uhr vielfach die 
20-Grad-Marke überschritten war. Dort kann mit 
Tageshöchsttemperaturen von 30 bis 32 Grad ein weiterer Hitzetag den 
Statistiken hinzugefügt werden. Aber auch in den anderen Landesteilen
wird es mit 24 bis 30 Grad sommerlich warm. Nur an der Ostsee 
erreichen die Tageshöchstwerte bei auflandigem Wind gerade einmal 19 
bis 24 Grad. Der Ostwind ist teils böig unterwegs, weswegen eine 
dünne Windjacke beim Strandspaziergang sicherlich nicht verkehrt ist.


Auch der Start in die neue Woche verspricht sonnig und trocken zu 
werden. Bei Höchstwerten von 23 Grad im südlichen Alpenvorland und 32
Grad am Niederrhein sind alle zu beneiden, die nicht in einem dunklen
Kämmerchen ohne Tageslicht arbeiten müssen oder gar frei haben.
  
Und was hat der heutige 11. Juni, also der 162. Tag des Jahres, sonst
noch so zu bieten?

Beispielsweise hätten heute Johannes Schubert und Jacques-Yves 
Cousteau Geburtstag.
 
Johannes Schubert wurde am 11. Juni 1859, also vor genau 164 Jahren, 
in Dreischweinsköpfen bei Danzig geboren und war ein deutscher 
Mathematiker, Physiker, Geodät und Meteorologe. Johannes Schubert ist
der Entwickler des "Schleuder-Psychrometers mit Strahlenschutz".
 
Ein Psychrometer (griechisch: psychrós = frostig, kalt) ist ein 
meteorologisches Messinstrument und dient der Bestimmung der 
Luftfeuchtigkeit. In der Regel wird bei Messungen gerne auf das 
Psychrometer nach Assmann zurückgegriffen, aber für den Einsatz im 
Gelände ist auch das Schleuderpsychrometer geeignet. Das Messprinzip 
eines Psychrometers beruht auf der Abhängigkeit der Verdunstung von 
den Feuchteverhältnissen der umgebenden Luft. Ein Psychrometer 
besteht aus zwei Thermometern, wovon eines die Lufttemperatur misst. 
Das andere ist mit einem feuchten Strumpf überzogen und kühlt sich 
aufgrund der Verdunstungskälte ab. Die gemessene Temperatur 
("Feuchttemperatur") liegt somit unter der Lufttemperatur. Mithilfe 
der beiden gemessenen Temperaturwerte können anschließend 
verschiedene Feuchtegrößen berechnet werden.
    
Jacques-Yves Cousteau wurde am 11. Juni 1910, also vor genau 113 
Jahren, in Saint-André-de-Cubzac bei Bordeaux geboren und war ein 
französischer Pionier in der Meeresforschung. Seine Dokumentationen 
der Meere (mehr als 120 Filme und über 50 Bücher) sowie die rote 
Wollmütze als sein Markenzeichen machten ihn weltweit bekannt. Er war
kein ausgebildeter Wissenschaftler. Während seiner Zeit bei der 
französischen Marine im Zweiten Weltkrieg begann er mit 
Unterwasserfilmen zu experimentieren. Das Ziel seiner Arbeit sah er 
darin, das öffentliche Interesse für die Ozeane und deren Schutz zu 
wecken. Sein durch Liebe zum Meer geprägtes Engagement machte ihn zu 
einem der bekanntesten Meeresschützer des 20. Jahrhunderts. 
     
Des Weiteren wäre da heute unter anderem der bundesweite Tag des 
Gartens. Allseits bekannt sind die jährlich stattfindenden 
Landesgartenschauen sowie die Bundesgartenschau (in diesem Jahr in 
Mannheim). Doch es gibt eben auch den Tag des Gartens, der seit 1984 
immer am zweiten Sonntag im Juni abgehalten wird. In diesem Jahr 
steht er unter dem Motto: "Kleingärten: Vielfalt, die begeistert!" 
Kleingärten sind so vielfältig wie die Gärtner selbst und teilweise 
auch Spiegelbild ihrer Zeit. Da wären in früherer Zeit beispielsweise
die Klostergärten zum Anbau verschiedener Kräuter und Heilpflanzen zu
nennen. Ein weiteres Beispiel aus früherer, teils auch aus heutiger 
Zeit sind die Bauerngärten, um möglichst effektiv viel Essbares für 
den Eigenbedarf anbauen zu können. Heutzutage wären da die 
Reihen-Häuschen mit Garten oder die Siedlungen voller Schrebergärten 
zu nennen, in denen sich zwar vieles ähnelt, aber doch kein Garten 
dem anderen gleicht. Neben Kräutern und Gemüse sind Blumen ein 
wesentlicher Bestandteil vieler Gärten. Immer beliebter wird zudem 
das Urban Gardening.

Zudem wird in der USA heute der Tag des German Schokoladenkuchens 
gefeiert. Auch wenn der Name häufig mit "Deutschem Schokoladenkuchen"
übersetzt wird, so stammt der Name eigentlich von seinem Erfinder Sam
German.

Was gäbe es also Schöneres, als an diesem verbreitet meist sonnigen 
Sonntag mit einer Tasse Kaffee oder Tee und einem Stück Kuchen im 
eigenen Garten zu sitzen?! Bei 24-32 Grad muss es ja nicht unbedingt 
ein Schokoladenkuchen sein und so ein Balkon kann mitunter auch wie 
eine kleine grüne Oase sein.


M.Sc. Tanja Sauter
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 11.06.2023

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