Thema des Tages


Wetter aktuell
Wilder Ritt geht weiter
Die wilde Achterbahnfahrt geht weiter und der April macht seinem 
Namen alle Ehre. Ein buntes Potpourri stellt sich auch in den 
Folgetagen ein und für jeden ist etwas geboten.
Das vergangene Wochenende war doch recht frühlingshaft. Die Sonne 
zeigte sich an vielen Orten für längere Zeit und Temperaturen um oder
teils über 20 Grad lockten viele Menschen ins Freie. Man sehnt sich 
ja geradezu nach warmem Frühlingswetter. Dabei gab es am Samstag fast
den ersten Sommertag diesen Jahres. Jena-Sternwarte (Thüringen) mit 
24,6 Grad und Nienburg an der Weser (Niedersachsen) ebenfalls mit 
24,6 Grad scheiterten nur knapp an der Schwelle eines Sommertages. 
Diese ist meteorologisch so definiert, dass mindestens 25,0 Grad 
erreicht werden müssen. In diesem Jahr ist diesbezüglich weiter 
Geduld gefragt und so viel sei vorweggenommen: Bis Ende des Monats 
stehen die Chancen denkbar schlecht. Den letzten Sommertag in 
Deutschland gab es Ende des vergangenen Oktobers in Aue (Sachsen). Am
30.10. wurden dort 26,6 Grad gemessen. Der erste Tag des letzten 
Jahres, an dem die 25 Grad-Marke gerissen wurde, war übrigens der 
12.04. mit 25,2 Grad in Rheinstetten (Baden-Württemberg). Im Jahr 
2021 wurde sogar schon Ende März an einigen Stationen das Kriterium 
eines Sommertags erreicht.

Doch da der diesjährige April seinem Ruf alle Ehre macht, lautet das 
Motto nun nicht "Frühlingshoch samt Sommerwärme", sondern "Was hätten
Sie denn gerne?". Im Angebot wären dabei: etwas Sonne, zeitweilige 
Regenfälle, Schauer, einzelne Gewitter, lebhafter Wind und sogar 
Schnee. Allzu viel fehlt also nicht, um die gesamte Bandbreite an 
Wetterelementen abzubilden.

  
Verantwortlich dafür ist Tief UDO, das über dem südlichen 
Skandinavien seine Kreise zieht und eben unbeständiges und auch 
wieder kühleres Aprilwetter bringt. Erst zum Mittwoch hin kann sich 
Hoch QUEENIE, das derzeit noch über dem Nordwestatlantik liegt, 
langsam nach Mitteleuropa ausdehnen und vorübergehend für eine 
Stabilisierung sorgen.


Heute Nachmittag steht windiges Schauerwetter samt einzelnen kurzen 
Gewittern auf dem Programm. Mit 12 bis 16 Grad, im Osten auch 
nochmals bis 18 Grad bleibt es aber zunächst noch mild. Lediglich an 
der Nordsee wird es mit zweistelligen Höchstwerten bereits eng. 

Temperaturtechnisch wird der Tiefpunkt der Woche am morgigen Dienstag
erreicht. Die Höchstwerte liegen dann nur noch zwischen 10 und 13 
Grad. Bei längerem Regen und an der Nordsee werden maximal 8 Grad 
erreicht. Diese fühlen sich mitunter noch kälter an, denn es bläst 
erneut ein lebhafter West- bis Nordwestwind. Dazu ist im Süden der 
Regenschirm Pflicht, denn immer wieder kommt es zu schauerartigen 
Regenfällen, lokal samt Blitz und Donner. In den Hochlagen der Alpen 
- etwa oberhalb 1200 m - gibt sich der Winter noch nicht geschlagen. 
Dort schneit es zeitweise und es kann sich eine dünne 
Neuschneeauflage bilden. In Staulagen sind sogar bis zu 10 cm 
Neuschnee möglich. Ansonsten stellt sich ein Sonne-Wolken-Mix ein und
es treten nur einzelne Schauer auf. Summa summarum fallen im Süden in
der Fläche 2 bis 8, in Staulagen um 15 l/qm. Ansonsten beläuft sich 
die Niederschlagsmenge auf 0 bis 3 l/qm.


Am Mittwoch und Donnerstag setzt sich dann schwacher 
Hochdruckeinfluss durch. Die Schauer werden deutlich seltener und 
sind am ehesten noch im Norden bzw. im Umfeld der Alpen anzutreffen. 
Nachts ist allerdings Vorsicht geboten, denn gebietsweise gibt es 
nochmals Luftfrost. Frost in Bodennähe tritt recht verbreitet auf. 
Empfindliche Pflanzen sollten daher möglichst noch in wärmeren 
Bereichen gelagert werden. 

Tagsüber steigen die Temperaturen allmählich wieder an und kratzen am
Donnerstag im Südwesten bereits an der 20 Grad-Marke. 


Im weiteren Verlauf wird es wieder wechselhafter bei milden bis sehr 
milden Höchstwerten. Die Gefahr von Nachtfrost ist dann wenigstens 
auch wieder gebannt.



Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 24.04.2023

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