Thema des Tages
Wetter aktuell
Die Beaufort-Skala
Die Windstärke wird neben der Geschwindigkeit in km/h weiterhin auch
mittels der Beaufort-Skala ausgedrückt. Am aktuellen Wettergeschehen
sollen Beispiele die Anwendung veranschaulichen.
Die Tiefs YIGIT und ZAKARIYYA sorgen in Deutschland aktuell nicht nur
für Schnee, sondern gebietsweise auch für Schneeverwehungen (im
Bergland), sprich für einen mitunter kräftigen Wind. Konkret bedeutet
dies u.a., dass im Norden heute ein Mittelwind der Stärke 5 bis 6
wehen soll. In Böen führt dies dann zu Windstärke 7, und in den
sogenannten ?exponierten Lagen?, also unmittelbar an den Küsten und
in den höheren Lagen der Mittelgebirge, zu Windstärke 8. Vereinzelt
sind die heftigsten Böen auch noch stärker, so werden auf dem
Fichtelberg (am heutigen Samstag, den 25.02.23) oder auf dem Feldberg
im Schwarzwald (am morgigen Sonntag, den 26.02.23) sogar Böen der
Stärke 10 erwartet.
Zugegeben, eine konkrete Vorstellung lässt sich mit den Zahlen der so
genannten Beaufort-Skala, die die Windstärke angeben und letztendlich
für die Windgeschwindigkeit stehen, nicht verbinden. Außer der
Vermutung, dass mit der Größe der Zahl die Geschwindigkeit des Windes
ansteigt. Etwas aussagekräftiger ist da schon eine sprachliche
Umschreibung der Windstärken. ?Frisch?, ?Stark?, ?Steif? und
?Stürmisch? lauten die Adjektive, die, in dieser Reihenfolge, für die
Stärken 5 bis 8 stehen. Und ?Schweren Sturm? nennt man das, was auf
dem Fichtelberg und dem Feldberg im Schwarzwald nicht nur den Schnee,
sondern mitunter auch die Ausflügler verweht. Die Komplette
Beaufort-Skala finden Sie übrigens auf unserer Homepage unter https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?nn=10334
6&lv2=100310&lv3=536590 und https://www.dwd.de/DE/service/lexikon/Functions/glossar.html?nn=10334
6&lv2=100310&lv3=100390
Auffällig ist bei genauerem Hinsehen auf die Beaufort-Skala, dass die
Geschwindigkeitsintervalle der verschiedenen Windstärken nicht gleich
groß sind. Der Grund dafür liegt in der Historie begründet. Denn
ursprünglich lag der Einteilung der Windgeschwindigkeit der Versuch
zu Grunde, die im 16ten und 17ten Jahrhundert rasch anwachsende
Seefahrt mit Informationen über günstige Handelsrouten zu versorgen.
Erst in zweiter Linie waren die Windgeschwindigkeiten an Land von
Interesse. In beiden Fällen aber versuchte man, über die Auswirkungen
des Windes dessen Stärke zu ermitteln. Ohne moderne Hilfsmittel eine
verständliche, aber schwierige Vorgehensweise. Dieses Vorgehen
erklärt dabei nicht nur das ?schiefe? Bild der Skala, sondern auch,
warum die höchste Stufe der Beaufort-Skala, die Stufe 12, nach oben
offen ist.
Man müsste sich nämlich nicht nur die Frage stellen, ob eine
Steigerung der ab etwa 120 km/h beobachteten schweren Verwüstungen
(?schwerste? Verwüstungen) an Land sinnvoll ist und wie man diese
exakt definiert soll. Und in früherer Zeit konnte auch kaum ein
Kapitän von seinen Erfahrungen mit Stürmen der Stärke 12 berichten ?
meist sind Schiffe in diesen Stürmen nämlich einfach gesunken.
Erfreulich für uns: Von solchen Windgeschwindigkeiten bleibt
Deutschland auch in den nächsten Tagen verschont. Zwar wird es am
morgigen Sonntag im Südwesten teils ruppig zur Sache gehen mit
steifen und stürmischen Böen teils bis in tiefe Lagen und stürmischen
Böen, Sturmböen und besagten schweren Sturmböen in den Hochlagen.
Entsprechend sind die Auswirkungen auch mit bloßem Auge leicht zu
beobachten. Äste schwanken, teils brechen Zweige und Äste, und das
Gehen fällt nicht immer leicht. Aber schlimmer sollte es nicht werden
? und abgesehen vom Südwesten präsentiert sich der Wind auch
insgesamt in einer eher moderaten Form.
Zum Beginn der kommenden Woche lässt der Wind dann insgesamt noch
weiter nach. Schon am Montag, wenn sich im Südwesten noch die Äste
bewegen, wackeln im Nordosten nur noch die Blätter, was der
Windstärke 3 und damit der schwachen Brise entspricht. Und am
Dienstag und Mittwoch beruhigt sich der Wind auch im Südwesten
zusehends.
Dipl.-Met. Martin Jonas
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.02.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
M.Sc. Felix Dietzsch/ Dipl.-Met. Dr. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.02.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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