Thema des Tages
Wetter aktuell
Der Herbst ist da
Das heutige Thema des Tages beschäftigt sich mit der nunmehr etwas
herbstlicheren Witterung in dieser Woche.
Natürlich ist der Herbst meteorologisch schon am 01.09. eingeläutet
worden. Astronomisch müssen wir diesbezüglich noch bis zum 23.09. um
03:03 Uhr MESZ warten, denn dann ?überquert? die Sonne den Äquator
von Nord nach Süd. Das bedeutet auch, dass genau zu diesem Datum der
Tag und die Nacht gleich lange dauern, was dann treffenderweise auch
als "Tag-und-Nacht-Gleiche" bezeichnet wird.
Aber beim Blick auf das Wetter kann man durchaus den Eindruck
gewinnen, dass der Herbst in dieser Woche beginnt. Denn am heutigen
Mittwoch (07.09.) schiebt Tief PEGGY ihre Kaltfront von West nach Ost
über Deutschland hinweg. Und damit ist dann auch ein deutlicher
Rückgang der Temperaturen verbunden, der allerdings in zwei Stufen
vonstattengeht. Während gestern die beiden DWD-Stationen
Köln-Stammheim mit 32,1°C und Bad Neuenahr mit 32,0°C die
"32-Grad-Schwelle" überspringen konnten, werden die Spitzenreiter
heute wohl nur noch 28°C, eventuell auch knapp 29°C vermelden. Und da
die kältere Luft von Westen herankommt, sollten die Temperatur-Tops
auch eher im Osten oder Südosten als entlang der Rhein-Schiene
auftreten.
Der zweite Schritt des Temperaturrückgangs vollzieht sich dann am
Donnerstag. Entlang der Neiße und auch am Oberrhein kratzen die
Höchstwerte nochmal an der "25-Grad-Marke", meist liegen die
Spitzenwerte aber in einer Spanne von 18°C bis 22°C. Zugegeben: So
richtig herbstlich hört sich das nicht an, aber wir sprechen ja auch
noch nicht vom Spätherbst, sondern vom Herbstbeginn.
Und der hat sich in der vergangenen Nacht im Westen auch schon mit
Schauern und Gewittern bemerkbar gemacht. Speziell in der Eifel und
über dem angrenzenden südlichen Niederrhein hat es teils kräftig
gewittert, wie man in der folgenden Abbildung erkennen kann.
Dort sind die aus den Radarreflektivitäten abgeleiteten 12-stündigen
Niederschlagssummen bis zum heutigen Mittwochmorgen um 08:00 MESZ
dargestellt. Südlich von Köln sind demzufolge punktuell sogar über 60
mm (Liter pro Quadratmeter) zusammengekommen. Aber auch im
Siegerland, im Bergischen Land oder in der Pfalz hat es ordentlich
geschüttet - und das zumeist begleitet von einer beeindruckenden
Blitzrate.
In der rechten Grafik sind die Blitze von gestern Abend 20:00 MESZ
bis heute Morgen 08:00 MESZ zu sehen. Entsprechend ihres zeitlichen
Auftretens sind diese eingefärbt (grün: Blitze zu Beginn des
Zeitraumes, rot: Blitze zum Ende des Zeitraumes). Innerhalb des
dargestellten Ausschnitts und 12-stündigen Zeitfensters wurden
insgesamt 67.265 Blitze registriert. Davon dürften - auf Basis der
Grafik grob geschätzt - etwa 30.000 über Deutschland gelegen haben.
Und in den kommenden Tagen geht es verbreitet gewittrig weiter. Vor
allem in der Nacht zum morgigen Donnerstag kommen aus Südwesten neue
und teils kräftige Gewitter hereingezogen. Zwar besteht dann lokal
wieder die Gefahr von Überflutungen, aber im Grundsatz ist der Regen
ja willkommen.
Dipl.-Met. Martin Jonas
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.09.2022
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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