Thema des Tages

Kräftige Gewitter im Gepäck

In den nächsten zwei Tagen wird von Südwesten zunehmend schwülwarme
bis heiße Luft herangeführt. Diese Luftmasse hat kräftige Gewitter
mit Starkregen im Unwetterbereich zu bieten.

Das Gewittertief QIARA zieht aktuell zu den Britischen Inseln und
schaufelt zunehmend schwül-warme Luftmassen in den Süden und Westen
des Landes.

Nördlich und östlich davon sorgt dagegen das Hoch FRIDO für reichlich
Sonnenschein und weiter ansteigende Temperaturen. Am heutigen
Donnerstag sind recht verbreitet um oder über 30 Grad zu erwarten,
nur ganz im Norden bleibt es kühler.

Im Laufe des heutigen Donnerstags nimmt die Gefahr starker bis
schwerer Gewitter im Südwesten und Westen Deutschlands stetig zu.
Während am Nachmittag zunächst vereinzelte Gewitter mit Starkregen zu
erwarten sind, drohen am späteren Abend und in der Nacht zum Freitag
vor allem von Baden-Württemberg über Rheinland-Pfalz bis nach Hessen,
später auch in NRW kräftige Gewitterkomplexe mit teils länger
anhaltenden Starkregenfällen bis in den Unwetterbereich. Vereinzelt
sind auch Entwicklungen im extremen Unwetterbereich mit über 40 bis
zu 50 l/qm in kurzer Zeit, d.h. in einer oder mehreren Stunden zu
befürchten. Daher muss mit lokalen Überflutungen gerechnet werden.
Daneben sind bei entsprechend linien- oder clusterartiger Struktur
der Gewitter auch größerer Hagel und vereinzelt schwere Sturmböen im
Bereich des Möglichen.

Auch am morgigen Freitag entwickeln sich im Tagesverlauf kräftige
Gewitter mit Starkregen. Denkbar ist unter anderem, dass im Westen
und Nordwesten aus der Nacht heraus die teils gewittrig durchsetzten
Starkregenfälle zunächst noch andauern. Ansonsten ist es aus jetziger
Sicht schwierig, konkrete Schwerpunkte der stärksten
Gewitteraktivität für den morgigen Freitag herauszuarbeiten, da diese
maßgeblich von der Vorgeschichte in der Nacht bestimmt wird, z.B.
durch Bewölkungsgrad, abziehende Niederschläge u.ä..

Im Nordosten bleibt es unter Hochdruckeinfluss wohl noch trocken,
wodurch die Waldbrandgefahr erneut auf die höchste Warnstufe 5
ansteigen dürfte. Das Thermometer klettert dort derweil auf 32 bis 34
Grad.

Dipl.-Met. Dr. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.06.2022

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