Thema des Tages

Gebietsweise viel Regen

Ein mäßig warmer und feuchter Witterungsabschnitt hat sich über
Deutschland eingestellt. Gebietsweise gab es dabei gestern Nachmittag
und in der vergangenen Nacht kräftige Regenfälle. Auch in den
Folgetagen regnet es vor allem im Süden kräftig.

Tiefdruckeinfluss bestimmt das Wetter in Mitteleuropa. Maßgeblich für
das hiesige Wetter ist dabei zunächst das Tief MAYA, das sich von
Dänemark nach Schweden verlagert. Dieses sorgte schon in den
vergangenen Tagen für sehr unbeständiges und turbulentes
Pfingstwetter mit einigen Unwettern vor allem im Süden des Landes.
Mit einer überwiegend westlichen Strömung transportiert MAYA nun eine
mäßig warme sowie feuchte Luftmasse atlantischen Ursprungs nach
Deutschland. Besonders am Alpenrand gibt es immer wieder kräftige
Regenfälle.

Bereits in der vergangenen Nacht regnete es vor allem am Alpenrand
und im südlichen Bayerischen Wald gebietsweise kräftig. Oftmals kamen
innerhalb von 12 Stunden 15 bis 25 Liter pro Quadratmeter (siehe
Grafik unter:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/6/7.html) vom
Himmel. In Mittenwald (Bayern) regnete es sogar 38 Liter pro
Quadratmeter. Begünstigt wurden die Niederschläge durch eine vor
allem in höheren Luftschichten ausgeprägte Störung. Diese sorgte
dafür, dass sich von Baden-Württemberg her und aus den Alpen heraus
ein flächiges Niederschlagsgebiet formieren konnte, das dann über
Stunden hinweg mäßigen, teils auch starken Regen brachte.

Auch im Norden und Nordwesten des Landes kam es am Abend sowie in der
ersten Nachthälfte zeitweilig zu etwas kräftigeren Regenfällen. In
der Fläche fielen dort 5 bis 15 Liter pro Quadratmeter zwischen
Montagabend und Dienstagmorgen (siehe Grafik unter:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/6/7.html). Die
Spitzenposition hat mit 19 Liter Bordelum im Norden von
Schleswig-Holstein inne.

Diese Menge fiel in Ueckermünde (Mecklenburg-Vorpommern) ebenfalls.
Allerdings in nur einer Stunde zwischen 20 und 21 Uhr in Verbindung
mit einem kräftigen Gewitter, das am Abend Usedom und das Stettiner
Haff überquerte. Etwas weiter südlich in Wustrow (Brandenburg) fielen
während eines unwetterartigen Gewitters gar 35 Liter pro Quadratmeter
innerhalb von nur 36 Minuten (18:46 Uhr bis 19:22 Uhr).

Am Mittwoch und Donnerstag ändert sich nichts Grundlegendes beim
Wettergeschehen. Am meisten Regen zeichnet sich weiterhin am
Alpenrand ab, denn dort kann es zwischen Mittwochnachmittag und
Donnerstagnachmittag Starkregen- bzw. Dauerregenfälle mit 30 bis 50
Liter pro Quadratmeter geben. Insbesondere in Richtung Berchtesgaden
ist noch etwas mehr Regen möglich. Aber auch in den anderen Gebieten
wird es immer wieder nass. In der Fläche werden jedoch nicht mehr als
10 bis 15, punktuell bei kräftigen Schauern um 25 Liter pro
Quadratmeter erwartet (siehe Grafik unter:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2022/6/7.html). Ganz im
Osten und Nordosten bleibt es unter Umständen sogar gänzlich trocken.

Trocken ist dann auch das Stichwort fürs Wochenende, denn dann setzt
sich dank Hochdruckeinfluss zunehmend trockenes, warmes und stabiles
Hochdruckwetter durch.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.06.2022

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Diesen Artikel und das Archiv der „Themen des Tages“
finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema

Weitere interessante Themen zu Wetter und Klima finden
Sie auch im DWD-Wetterlexikon unter: www.dwd.de/lexikon