Thema des Tages 

Wie entsteht ein Wetterbericht? 

Immer wieder erreicht uns die Frage: Wie entsteht denn eigentlich ein 
Wetterbericht? Was nutzen wir Meteorolog:innen für Modelle, schauen 
wir einfach in den Himmel oder woher haben wir die ganzen 
Wetterdaten? 

Der Wetterbericht – ein wichtiger Baustein im täglichen Leben und 
omnipräsent. Entgegen den Frotzeleien, dass wir eine Vorhersage auf 
Basis dessen verfassen, was die Glaskugel sagt, wie hoch der Frosch 
auf der Leiter klettert oder was die Würfel anzeigen, ist die 
Erstellung eines Wetterberichts doch sehr viel komplizierter. 

„Ein Orkantief über der nördlichen Nordsee sorgt für eine 
ausgewachsene Sturmlage in weiten Teilen von Deutschland. 
Heute wechselnd bewölkt und immer wieder schauerartige Niederschläge, 
vereinzelt auch kurze Gewitter. Höchstwerte im Norden 7 bis 10 Grad, 
sonst 10 bis 16 Grad. Verbreitet Sturmböen und schwere Sturmböen, von 
der Mitte bis in den Norden auch einzelne orkanartige Böen 
(Unwetter!). Auf den Bergen und an der See vereinzelt Orkanböen.“ 

So las sich der Wetterbericht für Deutschland vor etwa zwei Wochen. 
Ganz schön viele Informationen in einem zugegebenermaßen sehr 
komprimierten Text. Formal gibt es für die Wetterberichte des 
Deutschen Wetterdienstes (DWD) einige Vorgaben. Sie werden immer im 
Telegrammstil verfasst, das heißt ohne Verwendung von Verben. Dann 
stellt sich der grundlegende Aufbau eines Wetterberichts so dar, dass 
zuerst die Wetterlage kurz beschrieben wird und anschließend folgt 
die Wetterentwicklung. Diese setzt sich zusammen aus der Beschreibung 
der Bewölkungsverhältnisse und Angaben zum Niederschlag im zeitlichen 
Verlauf, Nennung der Temperaturmaxima bzw. -minima und zum Schluss 
die Angabe der Windstärke sowie Windrichtung. Dabei sollte dieses 
Schema möglichst immer beibehalten werden. 

Doch woher bekommen Meteorolog:innen nun diese ganzen Informationen, 
um einen Wetterbericht zu verfassen? Größtenteils läuft ihre Arbeit 
tatsächlich vorm Bildschirm ab. Dabei betrachten sie verschiedene 
Wettermodelle, zum Beispiel das ICON-Modell (Icosahedral 
Nonhydrostatic Model) des DWD, das amerikanische GFS (Global Forecast 
System), oder das Modell des Europäischen Zentrums für mittelfristige 
Wettervorhersage (EZMW). In diese Modellberechnungen gehen sämtliche 
möglichst weltweit verfügbare Daten ein, wie Bodenmessungen, 
Radiosondenaufstiege, Satellitenmessungen, Schiffsmeldungen, 
Flugzeugmessungen und vieles mehr. Diese Eingangsdaten werden dann 
von Hochleistungsrechnern verarbeitet bzw. in die Modelle 
eingespeist. Die Modelle haben dabei unterschiedliche 
Charakteristiken, wodurch sich die Berechnungen unterscheiden. Häufig 
werden zunächst Prognosen für die ganze Welt erstellt und dann für 
bestimmte Regionen in höherer Auflösung verfeinert. 

Genau jetzt kommen Meteorologinnen und Meteorologen ins Spiel, denn 
nun liegt es an ihnen, aus der Fülle von Modellberechnungen einen 
allgemein verständlichen und natürlich richtigen Wetterbericht zu 
verfassen. Dazu gleichen sie beispielsweise den Ist-Zustand mit dem 
für den aktuellen Zeitpunkt berechneten Zustand ab. Gibt es hier 
bereits größere Differenzen, dann wird das Modell an diesem Tag eher 
nicht verwendet, denn wenn die Anfangsbedingungen nicht stimmen, dann 
wird der Fehler im weiteren Verlauf in der Regel noch größer. Des 
Weiteren weiß man häufig, welches Modell bei bestimmten Wetterlagen 
seine Stärken und Schwächen hat. Beispielsweise bildet ein Modell 
besser die räumliche Niederschlagsverteilung ab, während ein anderes 
bei den Niederschlagsmengen besser liegt. Außerdem vergleichen wir 
die vorliegenden Modelle. Wenn von zehn Prognosen neun Sturm 
berechnen und einmal nur ein laues Lüftchen wehen soll, dann ist 
ersteres wesentlich wahrscheinlicher. 

Nun liebe Leserinnen und Leser, Sie merken, wie komplex und 
kompliziert es sein kann, einen einfach verständlichen und genauen 
Wetterbericht zu verfassen. Aber genau dies macht uns Wetterberatern 
täglich sehr viel Freude, denn es passiert ständig etwas Neues und 
Abwechslung ist definitiv geboten. Und sollte man einmal nicht mehr 
weiterwissen, dann kann man sich ausnahmsweise auch mal des alten 
Spruches: „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, dann ändert sich das 
Wetter oder es bleibt wie es ist“ bedienen. 

Dipl.-Met. Marcel Schmid 
Deutscher Wetterdienst 
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 01.03.2022 

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

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