Thema des Tages

Wetterumstellung in Sicht

Das stürmische und regnerische Wetter geht nun zu Ende und die
Wetterlage stellt sich um. Was uns zum meteorologischen
Frühlingsanfang erwartet, zeigt dieser Ausblick in die erste
Märzwoche.

Wetterumstellung in Sicht
Das stürmische und regnerische Wetter geht nun zu Ende und die
Wetterlage stellt sich um. Was uns zum meteorologischen
Frühlingsanfang erwartet, zeigt dieser Ausblick in die erste
Märzwoche.

Mehrere Stürme hatten West- und Mitteleuropa in den vergangenen Tagen
fest im Griff. Seit mehreren Wochen herrscht eine Westwetterlage vor,
bei der Tiefdruckgebiete vom Atlantik kommend in rascher Abfolge über
England, die Nordsee und Südskandinavien zogen. Dabei brachten ihre
Ausläufer besonders im Norden Deutschlands immer wieder Sturm und
viel Regen. Im Wesentlichen blieb diese Wetterlage den ganzen Winter
über stabil. Kurze Kaltlufteinbrüche wechselten sich mit wärmeren
Phasen ab. So war es nur in den Alpen und in den Mittelgebirgen
winterlich, denn es dominierte überwiegend milde Atlantikluft.
Hochdruckphasen mit frostigen Nächten blieben bisher eine Seltenheit,
sodass der Winter deutlich zu mild ausfiel.

Diese Wetterlage wird sich nun umstellen. Die Kaltfront, die uns
gestern mit Sturmböen und Graupelgewittern überquert hat, markiert
das vorläufige Ende der Westwetterlage. Rückseitig fließt heute mit
nordwestlicher Strömung hochreichend kalte maritime Polarluft ein, in
der es zu zahlreichen Schneeregen- und Graupelschauern und auch
kurzen Gewittern mit teils stürmischen Böen kommt. Im Bergland und an
den Alpen wird es wieder winterlich.
Ab dem Wochenende setzt sich dann ein Hochdruckgebiet über
Mitteleuropa und Osteuropa fest, das die West-Ost-Zugbahn der
Tiefdruckgebiete blockiert. Deshalb spricht man auch von einer
Blockadelage. Im Nordosten Deutschlands hält sich noch längere Zeit
hochnebelartige Bewölkung. Ansonsten wird mit einer östlichen
Strömung mäßig kalte, aber trockene Kontinentalluft herangeführt.
Dadurch gibt es ab dem Samstag viel Sonnenschein. Da wir an der
Westflanke des Hochs liegen, erreicht uns die arktische Kaltluft
allerdings nicht. Abgesehen vom Westen bleiben die Höchstwerte
dennoch meist „nur“ im einstelligen Bereich. In den Nächten muss man
verbreitet mit leichtem bis mäßigem Frost rechnen. In den Gipfellagen
der Mittelgebirge und in den Alpen erwartet uns dann tagsüber
herrliches Skiwetter.

Auch zu Beginn der neuen Woche setzt sich das ruhige Hochdruckwetter
bei etwas steigenden Temperaturen fort. Am Faschingsdienstag könnte
eine schwache Front mit Wolken und etwas Regen das Hochdruckwetter im
Nordwesten, am Aschermittwoch auch in den übrigen Landesteilen etwas
trüben.

Schaut man in die Ensemblevorhersagen der Wettermodelle, so scheint
diese Umstellung der Wetterlage doch nachhaltig zu sein. Ein Großteil
rechnet mit dem Fortbestand der blockierenden Hochdruckwetterlage mit
frostigen Nächten und tagsüber nur mäßig warmen Temperaturen. Etwas
unsicher bleibt das Temperaturniveau dennoch. Auf Basis einiger
Lösungen könnte kurzzeitig kalte Kontinentalluft bis nach
Mitteleuropa vordringen. Auch wenn andere Lösungen eine wärmere
Variante bevorzugen, so richtig frühlingshaft warm werden einem die
Temperaturen bei mäßigem Ost- bis Nordostwind dann doch nicht
vorkommen.

Dipl.-Met. Christian Herold
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.02.2022

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