Thema des Tages
Goldenes Oktoberwochenende mit Schönheitsfehlern
Sonne, tolle Herbstfarben und schöne Fotomotive draußen in der Natur.
So zeigt sich das Wochenende in einigen Regionen des Landes, denn es
steht ein goldenes Oktoberwochenende mit ein paar Schönheitsfehlern
ins Haus.
Verantwortlich für das schöne und zumindest tagsüber milde Wetter am
kommenden Wochenende zeigt sich das Hoch NILA. Am heutigen Donnerstag
liegt es mit seinem Schwerpunkt noch über der Iberischen Halbinsel.
In den kommenden Tagen weitet es sich zunehmend nach Norden und Osten
aus und nimmt Verbindung mit dem Hoch LIOBA über Osteuropa auf,
sodass eine ausgedehnte Hochdruckbrücke entsteht. Diese erstreckt
sich dann am Samstagmittag mit ihrer Achse in etwa von Nordfrankreich
über die Mitte Deutschlands und Polen bis nach Westrussland.
Flankiert wird diese Hochdruckzone von Tiefdruckgebieten über
Nordeuropa sowie über dem Mittelmeerraum. Besonders vom zentralen
Mittelmeerraum bis hinüber zum Schwarzen Meer drohen gebietsweise
schwere Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen. Dort sind lokal
über 100 l/m² innerhalb von 24 Stunden möglich. In der vergangenen
Nacht fielen beispielsweise an der Wetterstation auf Korfu 90 l/m²
innerhalb von 12 Stunden. Lokal dürfte im hügeligen Norden und
Nordosten des Landes auch noch deutlich mehr Regen gefallen sein.
Bei uns in Deutschland bekommt man von alledem höchstens in den
Nachrichten, durch Verwandtschaft und Freunde oder in den sozialen
Medien etwas mit, denn das Hochdruckwetter lädt besonders tagsüber zu
Spaziergängen in der herbstlich geprägten Landschaft ein. Am morgigen
Freitag macht sich die Sonne vor allem in einem Streifen von
Mecklenburg über den zentralen Mittelgebirgsraum bis in den Südwesten
und Süden des Landes noch rar. Dort hält sich dichte hochnebelartige
Bewölkung, die erst im Laufe des Nachmittags einige Lücken bekommt.
Südöstlich des Inns sind sogar noch ein paar Spritzer Regen möglich.
Ansonsten steht nach Auflösung von örtlichen Nebel- und
Hochnebelfeldern ein sehr freundlicher Tag mit Höchstwerten bis knapp
19 Grad ins Haus.
Am Wochenende beschert uns NILA dann fast überall goldenes
Oktoberwetter. Nur in manchen Flussniederungen Süddeutschlands sowie
in nebelanfälligen Gebieten des zentralen Mittelgebirgsraums hat es
die Sonne schwer, da sie sich dort teilweise erst am Nachmittag durch
die dicke Nebelsuppe kämpfen wird. Ansonsten können nach meist
rascher Nebelauflösung am Morgen und Vormittag sonnige und milde
Herbsttage genossen werden. In den Hochlagen der Alpen zeigt sich
bestes Wanderwetter. In etwa 2000 m Höhe werden dabei 2 bis 5 Grad
erreicht, wodurch es der dünnen Neuschneeauflage, die sich in den
vergangenen Tagen gebildet hat, an den Kragen gehen wird. Ganz im
Nordwesten ziehen am Sonntag jedoch erste Wolkenfelder mit
vereinzelten Regenschauern auf. Diese kündigen bereits den nahenden
Wetterwechsel an.
Vorsicht ist in den Nächten geboten, denn gebietsweise droht der
erste Luftfrost des nahenden Winters. Frost in Bodennähe tritt
relativ verbreitet auf (siehe Grafik unter:
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/10/7.html).
Empfindliche Pflanzen müssen also geschützt werden. Auch eine dicke
Jacke sowie Schal und Mütze sollten zumindest nachts und am frühen
Morgen griffbereit liegen.
Zum Start in die neue Woche geht dann der Trend zu leicht
wechselhaftem und kühlerem Herbstwetter. Daher lautet die Empfehlung
am Wochenende, raus in die Natur, Sonne tanken und sich auch mal an
den kleinen und schönen Dingen des Lebens erfreuen.
Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.10.2021
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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