Thema des Tages 

Beständig unbeständig 

Der meteorologische Sommer 2021 geht kühl und unbeständig zu Ende. 
Wir klären im heutigen Thema des Tages warum die aktuelle Wetterlage 
vorerst den Charakter „beständig unbeständig“ erhält. Des Weiteren 
ziehen wir eine kleine Bilanz der Sommer- und Hitzetage für den 
diesjährigen meteorologischen Sommer. 

Wie bereits im gestrigen Thema des Tages konstatiert, beschert uns 
das Tiefdruckgebiet NICK am Wochenende und sogar bis über den 
Monatswechsel hinaus ein kühles, oft nasses und eher herbstlich 
anmutendes Wetter. Sommerliche Temperaturen von über 25 Grad rücken 
somit vorerst in weite Ferne. Die Beständigkeit der vorherrschenden 
Wetterlage wird dabei von drei Hauptakteuren bedingt. Seit 
Wochenbeginn hat sich das mächtige Hoch GAYA über den Britischen 
Inseln festgesetzt. Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag schnürte 
sich an der Ostflanke des Hochs Tief NICK ab und verlagerte sich von 
Skandinavien kommend südwärts und nistet sich mit seinem Drehzentrum 
nun im östlichen Mitteleuropa ein. Zudem hat sich ein weiteres Tief 
über den Azoren positioniert. Somit wird GAYA an dessen Südrand von 
beiden Tiefs flankiert. 

Wir Meteorologen sprechen bei solch einer Druckverteilung von einer 
Omega-Wetterlage. Auf einer Wetterkarte erinnert die Position der 
Druckgebilde und das daran gekoppelte Strömungsmuster an den 
griechischen Großbuchstaben Omega (siehe Abbildung der Wetterlage in 
der mittleren Troposphäre bei 500 hPa, ca. 5,5 km Höhe: 
https://t1p.de/3ypb). Die Omegalage ist dabei von einer gewissen 
Stabilität gekennzeichnet, da sich alle drei Druckgebilde einander 
verstärken und die Westdrift blockieren. Manchmal kann sich solch 
eine Wetterlage über einige Tage bis hin zu mehreren Wochen hinweg 
fortsetzen. Sommerliche Omega-Wetterlagen zeichnen sich oft durch 
längere Schönwetterphasen aus und sind teils auch für Hitzewellen in 
Mitteleuropa verantwortlich. Die Bedingung ist dafür allerdings, dass 
sich das Hoch dann über Mitteleuropa platziert. Derzeit liegt das 
blockierende Hoch weiter westlich und somit leider am „falschen“ 
Platz für uns. So verbleibt das Bundesgebiet im anhaltenden 
Einflussbereich von Tief NICK in einer nördlichen Strömung in Zufuhr 
feucht-kühler Luftmassen. Über das Wochenende und zu Beginn der neuen 
Woche kommt es daher immer wieder zu teils ergiebigeren Regengüssen. 
„Beständig unbeständig“ eben. 

Der meteorologische Sommer verabschiedet sich daher salopp gesagt 
sang- und klanglos. Zeit also, eine kleine vorläufige Bilanz für zwei 
wichtige sommerliche Kenntage zu ziehen (siehe Tabelle unter: 
https://t1p.de/3ypb): Als Sommertag definieren Meteorologen einen Tag 
mit einem Höchstwert von mindestens 25 Grad. Tage, an denen die 
Temperatur 30 Grad oder mehr erreicht, werden als Hitzetage geführt. 
Diese bilden somit eine Untermenge der Sommertage. 

Der diesjährige Sommer verlief bis auf wenige, kurze heiße Phasen 
eher durchschnittlich, phasenweise sogar unterkühlt. Mit im 
Bundesdurchschnitt 31,6 Sommertagen fällt die Gesamtbilanz im 
Vergleich zum aktuellen Klimamittel 1991-2020 nur geringfügig 
unterdurchschnittlich aus. Allerdings lässt sich in den Daten ein 
Nordost-Südwest Gefälle konstatieren. So lagen die registrierten 
Sommertage in den nördlichen und östlichen Bundesländern über dem 
Durchschnitt. Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg/Berlin 
verzeichneten im Schnitt 6 weitere Sommertage als im langjährigen 
Mittel. Im Westen und Südwesten ergibt sich ein ganz anderes Bild. 
Speziell Rheinland-Pfalz, das Saarland und Baden-Württemberg 
registrierten im Vergleich zum Klimamittel einen Rückgang von 5-8 
Sommertagen. 

Die Anzahl der Hitzetage liegt in diesem Sommer im bundesweiten 
Schnitt bei 4,4 Tagen. Im Vergleich zum langjährigen Klimamittel 
1991-2020 von durchschnittlich 8,3 Sommertagen ist dies ein Rückgang 
um etwa die Hälfte. Dennoch unterstreichen die Differenzen zum 
Klimamittel, dass die Anzahl der Hitzetage in den nördlichen bis 
nordöstlichen Bundesländern (Schleswig-Holstein, 
Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg/Berlin) nur wenig, in den 
übrigen Regionen deutlich unterdurchschnittlich ausfielen. 

Zuletzt noch ein Blick auf den absoluten Spitzenreiter: Die Station 
Lübben-Blumenfelde im südlichen Brandenburg belegte sowohl mit 56 
registrierten Sommertagen als auch mit 14 Hitzetagen die 
Spitzenposition unter allen Messstationen. Im Vorjahr 2020 lag 
Rheinstetten (Baden-Württemberg) noch mit jeweils 66 Sommer- und 24 
Hitzetagen an der Spitze. 

M.Sc.-Met. Sebastian Altnau 
Deutscher Wetterdienst 
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 27.08.2021 

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

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