Thema des Tages

Aktuell wenig Wetter, dafür mehr und mehr Sternschnuppen

Nach den zurückliegenden, wettertechnisch sehr turbulenten Tagen und 
Wochen hat sich das Wetter aktuell beruhigt und bietet wenig 
Spannung. Daher blicken wir heute in die Sterne oder besser zu den 
Sternschnuppen.

Der 20. Juli ist der 201. Tag im Jahr und in der Weltgeschichte ein 
nicht unbedeutender. So ist der Tag in den Geschichtsbüchern mit den 
unterschiedlichsten Ereignissen belegt. Hierzu zählen (ohne Wertung 
anhand der genannten Reihenfolge und gänzlich ohne Anspruch auf 
Vollständigkeit) die erste bemannte Mondlandung der Apollo 11 mit den
Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin im Jahre 1969, der 
Geburtstag von Gregor Mendel, dem "Vater der Genetik" 1822, oder auch
die Geburt von Edmund Hillary im Jahre 1919, einem neuseeländischen 
Bergsteiger, der 1953 zusammen mit dem Sherpa Tenzing Norgay als 
erster den Mount Everest bestieg. Des Weiteren wird jedes Jahr am 20.
Juli an das Hitlerattentat 1944 gedacht und sämtliche Bundesbehörden 
werden entsprechend beflaggt. Außerdem wird am heutigen Tag jährlich 
der internationale Schachtag begangen.

Das alles hat nur wenig mit dem aktuellen Wettergeschehen zu tun - 
dies hat sich mittlerweile deutschlandweit beruhigt, so dass wir uns 
im heutigen Thema des Tages auch mal wieder einen Blick über den 
meteorologischen Tellerrand gönnen können und den Blick gen 
Sternenhimmel wenden. Wie jedes Jahr im Zeitraum von Mitte Juli bis 
Mitte/Ende August kann man nachts einen der beeindruckendsten 
Sternschnuppenströme des Jahres beobachten - die Perseiden.

Sternschnuppenströme werden nach den Sternbildern benannt, aus denen 
sie zu kommen scheinen. Im Fall der Perseiden ist es das Sternbild 
Perseus, das am Abendhimmel im Nordosten, etwas unterhalb des 
Sternbildes Kassiopeia, zu finden ist. Kassiopeia ist eines der 
bekanntesten Sternbilder am sommerlichen Nachthimmel und wird 
aufgrund seiner Ähnlichkeit zum Buchstaben W als "Himmels-W" 
bezeichnet. Sternschnuppen sind Leuchterscheinungen, die von 
Staubpartikeln eines Kometen erzeugt werden. Sie verglühen beim 
Eintritt in die Erdatmosphäre und werden dadurch sichtbar. Die Erde 
"durchfliegt" auf ihrer Bahn um die Sonne im Laufe des Jahres 
verschiedene Kometenschweife, im Fall der Perseiden ist es der 
Schweif des Kometen 109P/Swift-Tuttle.

Seit dem 17. Juli, also dem vergangenen Samstag, sind die ersten 
Schnuppen der Perseiden sichtbar. Der gesamte Aktivitätszeitraum geht
etwa bis zum 24. August und das Maximum mit über 100 Sternschnuppen 
pro Stunde wird in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet. Die
beste Beobachtungszeit liegt dabei in den frühen Morgenstunden 
zwischen 2 Uhr nachts und der Morgendämmerung, denn dann steht das 
Sternbild Perseus in Mitteleuropa recht hoch über dem Osthorizont. 
Zum Zeitpunkt des Maximums wird auch der Mond das Himmelsschauspiel 
kaum stören, da nach Vollmond am kommenden Samstag (24. Juli) der 
Mond abnimmt und damit kontinuierlich an Leuchtkraft einbüßt. Der 
nächste Neumond findet am 8. August statt, so dass in den Nächten 
"drumherum" und damit auch in der Nacht des diesjährigen 
Perseidenmaximums rein astromisch gute Beobachtungsmöglichkeiten 
herrschen. Dann muss nur noch das Wetter passen...


Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 20.07.2021

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