Thema des Tages

Der beständig unbeständige Sommer 2021 bleibt Deutschland erhalten 

Schauer und Gewitter immer wieder! Wo ist das Sommerhoch? Der Sommer 
2021 setzt weiter auf unbeständiges und mäßig warmes bis warmes 
Wetter.

Dem einen Freud ist des anderen Leid. Die Gefühlslage bei den 
derzeitigen Wetterbedingungen im Sommer 2021 könnte kaum 
unterschiedlicher sein. Einige erfreuen sich über die angenehmen 
Temperaturen und zeitweiligen Regenfälle, da dadurch die Natur auch 
mal im Sommer herrlich grün daherkommt. Gerade die Pflanzenwelt 
geriet vielerorts noch nicht unter Trockenstress und auch die Flüsse 
sind im Vergleich zu einigen Jahren in der Vergangenheit meist noch 
ordentlich gefüllt. Doch andere wünschen sich ein Sommerhoch mit viel
Sonne und Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke. Insgesamt sollten 
wir doch das Wetter so nehmen, wie es kommt und zufrieden sein, denn 
gerade in den letzten Wochen kam es doch hierzulande und auch 
weltweit zu zahlreichen Extremereignissen, die niemand haben möchte, 
egal ob "Hitzedom" (vgl. TdT vom 04.07.2021) oder extrem heftiger 
Starkregen mit Überflutungen. 

Um den Sonnen- und Hitzeliebhabern gleich mal etwas Wind aus den 
Segeln zu nehmen, ein stabiles Sommerhoch zeichnet sich bis kommende 
Woche nicht ab. Der sich zeitweise vom Azorenhoch ostwärts 
ausdehnende hohe Luftdruck ist meist zu schwach, um sich länger zu 
halten. Gerade aus höhen Luftschichten kommt nahezu keine 
Unterstützung für hohen Luftdruck am Boden. Stattdessen wird die 
Troposphäre immer wieder in Bewegung gebracht, sodass die vertikalen 
Umlagerungen zu Schauern und Gewittern führen.

Am heutigen Dienstag ist es Tief ZYPRIAN das über den Britischen 
Inseln und der westlichen Nordsee wirbelt und dessen Ausläufer auch 
das Wetter in Deutschland nachhaltig beeinflussen. Im Umfeld des 
Tiefausläufers, der von West nach Ost langsam über das Land 
hinwegzieht, sollen demnach teils länger anhaltende, schauerartig 
verstärkte und gebietsweise gewittrige Niederschläge auftreten und 
regional auch das Potential für Überflutungen durch Starkregen 
mitbringen. Auch in der warmen bis heißen Luft vor dem Ausläufer, die
aus subtropischen Gebieten mit einer südwestlichen Strömung bis zu 
uns gelangt, sind einzelne kräftige Gewitter bis in den 
Unwetterbereich nicht ausgeschlossen. 

Die Ruhephase nach Abzug des Tiefausläufers gen Osten ist dann nur 
kurz, auch wenn die prognostizierte Bodenwetterkarte am Donnerstag 
mit schwachem Hochdruckeinfluss über Deutschland mehr verspricht 
(vgl. Graphik). Denn in der Höhe wirbelt ein sogenanntes Höhentief, 
sodass schon in der Nacht zum Donnerstag von Südwesten und Westen 
neues Ungemach in Form von teils kräftigen Schauern und Gewittern mit
Unwetterpotential aufzieht. Da die Schauer und Gewitter nur langsam 
ziehen, kann es auch mehrstündigen Starkregen geben. Da es sich bei 
den Gewittern um inhomogen verteilte lokal Phänomene handelt, trifft 
es aber nicht jeden.  

Am Freitag setzt im Westen vorübergehende Wetterberuhigung ein, die 
schließlich am Samstag auch das restliche Bundesgebiet einnimmt. Dann
kann es auch mal länger sonnig werden. Doch ganz ohne Regenschauer 
geht es aber wohl auch nicht. Vor allem im Westen scheinen schon am 
Samstag neue kräftige Schauer und Gewitter aufzuziehen.

Zusammenfassend kann demnach festgehalten werden, dass uns bis auf 
wenige Ausnahmen Schauer und Gewitter lokal mit Unwetterpotential 
durch heftigen Starkregen weiter begleiten. Die Temperaturen liegen 
dabei mit Werten von 20 bis 28 Grad überwiegend im mäßig warmen bis 
warmen Bereich. Ein stabiles Sommerhoch mit heißen Werten über 30 
Grad und viel Sonnenschein ist zurzeit nicht in Sicht.

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 06.07.2021

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Diesen Artikel und das Archiv der "Themen des Tages"
finden Sie unter www.dwd.de/tagesthema

Weitere interessante Themen zu Wetter und Klima finden
Sie auch im DWD-Wetterlexikon unter: www.dwd.de/lexikon