Thema des Tages

Der April 2021 bleibt launisch - es wird milder, aber auch feuchter!

Der April 2021 mal ganz normal aus klimatischer Sicht?! Mal kühl und 
nass mit Schneeschauer, mal milder und Regenschauer und Gewitter, mal
scheint auch die Sonne - von allem etwas, wie es in einem April auch 
sein sollte. 

Europa ist zweigeteilt und Deutschland liegt dabei zwischen den 
Stühlen! Während sich über Nord- und Westeuropa hoher Luftdruck 
breitgemacht hat, dominiert im Osten und Süden des Kontinents 
Tiefdruckeinfluss. Die prägenden Druckgebilde sind dabei das Hoch 
QUEEN, das seinen Schwerpunkt über Schweden platzierte und das Tief 
XANDER über der Ukraine. Ableger von QUEEN befinden sich dann noch 
über Nordwestrussland, Südnorwegen und den Azoren. Weitere namenlose 
Tiefs wirbeln zudem vor Griechenland sowie an der spanischen 
Mittelmeerküste. Die zahlreichen Tiefs auf dem Atlantik, die von 
QUEEN blockiert werden, lassen wir mal außer Acht, da sie keinen 
Einfluss auf das Wetter in Deutschland haben. 

Durch die "Schräglage" des Hochs QUEEN drehte der Wind von nördlichen
nun auf nordöstliche, teils auch östliche Richtungen. Entsprechend 
kam die Luft nicht mehr aus polaren Breiten nach Deutschland. Da 
zudem Tief XANDER Luft aus dem östlichen Mittelmeerraum sowie der 
Schwarzmeer Region anzapfte und nun von Osten her gen Mitteleuropa 
schickt, zeigen die Temperaturen hierzulande nun allmählich steigende
Tendenz. Abgesehen vom Süden, wo sich die kältere Luft etwas länger 
hält, steigen die Höchstwerte am morgigen Sonntag schon verbreitet 
über die 10-Grad-Marke. In der Spitze sind im Nordwesten mit 
Sonnenunterstützung sogar schon 15 Grad möglich. Der Nordwesten und 
Norden sind durch die Nähe zum Hoch QUEEN auch wettertechnisch 
bevorzugt. Durch absinkende Luft kann sich dort häufiger und auch 
länger die Sonne zeigen. Anders im restlichen Bundesgebiet. Die 
mildere Luft aus Osten enthält nämlich auch vergleichsweise viel 
Feuchte. Eine Warmfront sowie Einflüsse aus höheren Luftschichten 
sorgen schließlich für ausreichend Hebung, sodass schauerartige 
Niederschläge auf dem Wetterprogramm stehen. Diese breiten sich von 
Osten her nach Westen und Süden aus und bleiben uns über das 
Wochenende hinweg erhalten. In den kommenden Tagen sind die 
vertikalen Umlagerungen der Luft so stark, dass auch einzelne 
Gewitter auftreten sollten, die durchaus einen ordentlichen 
Platzregen bringen können. Zusammenfassend steht damit bis 
einschließlich kommenden Mittwoch mit hoher Wahrscheinlichkeit ein 
zunehmend milder, aber auch feuchter zu Regenschauern und einzelnen 
Gewittern neigender Wetterabschnitt an. Was ab der Wochenmitte aus 
Wettersicht auf Deutschland zukommt, ist noch völlig offen. Zwar 
zeigen eine Mehrzahl der Modellläufe des europäischen Wettermodells 
wieder einen Temperaturrückgang zu unterkühlten Bedingungen an, 
einige wenige Lösungen bleiben aber weiter auf Frühlingskurs (vgl. 
Abbildungen mit Beispielstädten).  

Am heutigen Samstag wollen wir zudem einen Blick gen England werfen, 
wo der Prinzgemahl seine letzte Ruhe findet. Passenderweise ist dort 
weiter das Hoch QUEEN für freundliches Wetter verantwortlich. Demnach
lässt die "Queen" nicht nur im realen Leben die Sonne auf den letzten
Schritten ihres Gemahls scheinen. Die Beisetzung im kleinen Kreis 
kann also bei Sonnenschein und Höchsttemperaturen um 14 Grad 
stattfinden. Bei seiner Geburt auf Korfu am 10. Juni 1921 dominierte 
über dem Atlantik ein hochreichendes und großräumiges 
Hochdruckgebiet. Dem gegenüber konnte sich von Grönland über Island 
und die Britischen Inseln hinweg bis in den zentralen Mittelmeerraum 
tiefer Luftdruck ausbreiten. Somit war das Wetter sowohl in England 
als auch auf Korfu unbeständig und für die Jahreszeit unterkühlt.

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 17.04.2021

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