Thema des Tages

März, der kriegerische

Ursprünglich war der März der erste Monat des Jahres, seit einer 
Kalenderreform vor Christi Geburt steht er jedoch an dritter Stelle. 
Er markiert den Übergang vom Winter in den Frühling und hat 
wettertechnisch alles zu bieten. 

Der März hat seinen Namen vom Gott des Krieges und des Wetters: Mars.
Die alten Römer versammelten sich zu Beginn des Monats auf dem Feld 
vor den Toren der Städte, um sich für die anstehende Kriegssaison 
mustern zu lassen. Für einen kurzen Zeitraum etwa 180 Jahre n. Chr. 
hieß der Monat "Felix", allerdings wurde das nach dem Tod des 
Umbenennenden schnell wieder geändert. Alte deutsche Namen sind auch 
Lenzing oder Frühlingsmond, denn der März markiert den Übergang vom 
Winter in den Frühling.

Der astronomische oder kalendarische Frühlingsbeginn liegt zwischen 
dem 19. und 21. März. An einem dieser Tage steht die Sonne im Zenit 
über dem Äquator und Tag und Nacht haben die gleiche Länge. In diesem
Jahr wird es der 20. März sein. Die lichte Tageslänge erhöht sich im 
März am deutlichsten. Zu Beginn des Monats ist es in Frankfurt am 
Main etwa 10 Stunden 59 Minuten hell. Zum Ende des Monats wird sich 
die Tageslänge auf 12 Stunden und 52 Minuten erhöhen, also um fast 2 
Stunden. 

Als klassischer Frühlingsmonat lässt er alle Zeichen des 
Wiedererwachens der Natur nach der dunklen Jahreszeit erkennen. Die 
ersten Bäume blühen (wir berichteten bereits zu Beginn des Monats 
über die aktuelle Phänologie) und Frühlingsblüher wie Krokusse 
sprießen aus dem Boden. Auch immer mehr Vogelstimmen sind zu hören 
und die Zugvögel kehren aus den Winterquartieren zurück. In alter 
Zeit begannen die Bauern, die zur Zucht ungeeigneten Schafe aus ihren
Herden auszusondern, daher stammt wohl die Bezeichnung "ausmerzen". 

Aber der März kennt auch andere Seiten. Mit nördlichen Winden stellt 
sich nicht selten der ungeliebte "Märzwinter" ein. Nachts gibt es 
dann mäßigen, teils auch strengen Frost, der die Keimung der frischen
Saat oder die gerade beginnende Blüte der Obstbäume empfindlich 
stören kann. Je später der Märzwinter kommt, umso hoher sind die 
Schäden an der Vegetation. Doch nicht nur Frost ist eine Wettergefahr
im ersten Frühlingsmonat des Jahres. Im Kampf zwischen subtropischen 
und arktischen Luftmassen über dem Nordatlantik bilden sich auch 
gerne Stürme.

Und das bringt uns auch schon zum aktuellen Wetter. Nachdem uns am 
Donnerstag bereits Sturmtief KLAUS heimsuchte, zieht heute Tief LUIS 
über Dänemark bzw. den äußersten Norden Deutschlands ostwärts. An 
seiner Südflanke führt er feuchte und instabile Luft ins Land, die 
verbreitet für Niederschläge sorgt. Teils bilden sich auch Gewitter 
mit Graupel. Da sich der Ursprung der Luftmasse in den subpolaren 
Regionen befindet, ist es nicht verwunderlich, dass die 
Schneefallgrenze wieder bis auf 400 m sinken kann.

Neben Regen und Schnee hat LUIS auch kräftig auffrischenden Wind im 
Gepäck. Verbreitet kommt es zu stürmischen Böen, im Bergland teils 
orkanartigen Böen oder Orkanböen. An den Alpen setzt durch den 
Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- (Hochdruck) und 
Alpennordseite (tiefer Druck) Südföhn ein. Dieser hält die 
Niederschläge noch fern, wenn sich der Gradient aber im Laufe des 
Nachmittags abbaut, dann setzt auch an den Alpen Regen und Schneefall
ein.
Das Tief am Boden zieht zwar rasch ostwärts durch und in die Ostsee 
bzw. zum Baltikum, allerdings verbleiben wir in einer strammen 
westlichen bis nordwestlichen Strömung. Über uns liegt zudem kalte 
Luft subpolaren Ursprungs, eingebettet in einen lang gestreckten 
Trog, der vom Nordmeer bis in die nördliche Adria reicht. Das 
bedeutet für unser Wetter wiederholt Schauer oder Gewitter, im Stau 
der Berge mitunter auch anhaltende Regen- und Schneefälle. Damit 
könnte sich vor allem in den Alpen sowie im Schwarzwald noch einmal 
eine markante oder gar unwetterartige Schneelage ergeben. Dort ist 
bis zu Beginn der kommenden Woche mit mehreren Zentimetern Neuschnee 
zu rechnen. In den übrigen Mittelgebirgen reicht es in den mittleren 
und hohen Lagen nur für wenige Zentimeter. 

Zur Wochenmitte setzt sich über Westeuropa hoher Luftdruck durch. Der
führt zwar weiterhin kalte Luft aus Norden nach Deutschland, 
allerdings trocknet die Luftmasse langsam ab, Schnee und Regen werden
seltener, die Sonnenanteile nehmen zu und auch der Wind lässt nach 
Wochenmitte deutlich nach. 

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn 
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 13.03.2021

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