Thema des Tages

O du mein Tief

GORAN, HAKIM, IREK und JUSSUF - Tiefdruckgebiete beeinflussen in den 
letzten Tagen und auch dieses Wochenende unser Wetter. Dabei wird 
feuchte und kalte Luft polaren Ursprungs nach Deutschland geführt.


Auf der aktuellen Wetterkarte tummeln sich über Europa jede Menge 
Tiefdruckgebiete. Hochdruckgebiete findet man aktuell nur über dem 
Nahen Osten und Afrika sowie über dem Atlantik. Die Tiefdruckgebiete 
bringen uns abwechslungsreiches und auch winterliches Wetter. Über 
dem Norden Europas zapfen sie nämlich polare Luftmassen an und lenken
diese über das Nordmeer und die Nordsee auch zu uns nach Deutschland.
Auf dem Weg über die Meere feuchtet sich die Luft an und so kommt es 
immer wieder zu Regen und Schneefällen, die kurzzeitig auch mal 
kräftiger sein können. 

Aus den großen Tiefdruckgebieten entstehen immer wieder kleinere 
Randtiefs und so ändert sich auch ständig der Luftdruck über uns. 
Diese Druckunterschiede werden in der Natur durch Wind ausgeglichen 
und so ist es nicht verwunderlich, dass es in Deutschland zeit- und 
gebietsweise windig bis stürmisch ist. Erst vergangenen Donnerstag 
sorgte Tief GORAN für verbreitet stürmische Böen, im Norden auch 
teils orkanartige Böen bis ins Tiefland (siehe: 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/1/21.html).

Dieses Wochenende wird also tiefdruckgeprägt mit vielen Wolken und 
wiederholten Schneefällen. Dabei fällt am Samstag in den tiefsten 
Lagen noch überwiegend Regen oder Schneeregen, am Sonntag sinkt die 
Schneefallgrenze mit der einsickernden kühleren Luft meist bis in 
tiefe Lagen. Dazu weht über dem Süden und der Mitte ein lebhafter 
westlicher Wind. Dieser kann bevorzugt im Bergland den gefallenen 
Schnee verwehen. Im Norden ist der Wind weitgehend schwach unterwegs 
und wechselt häufiger die Richtung.

Auch zu Beginn der neuen Woche ändert sich an der generellen Lage 
wenig. Immer wieder gelangt feuchte Luft ins Land, die für meist 
leichte Schneefälle oder Schauer, aber eben verbreitet Glätte sorgt. 
Dazu frischt der westliche Wind wiederholt auf. Erst in der zweiten 
Wochenhälfte wölbt sich ausgehend vom Hoch über dem Atlantik ein 
Rücken bis zu den Britischen Inseln, der dann langsam ostwärts 
schwenkt. Mit ihm setzt sich wieder mildere, aber nicht weniger 
feuchte Luft durch und es setzt teils bis in die hohen Lagen der 
Mittelgebirge Tauwetter ein. 

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn 
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 23.01.2021

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