Thema des Tages

Mach dich rar, sei ein Star


Herbstgrau, Novemberblues und kaum Sonne. Das ist die Devise der 
nächsten Tage. Wo Sie noch etwas Sonne tanken können, wird im 
heutigen Thema des Tages erläutert.


Der Herbst hat in Deutschland Einzug gehalten, und man liest in 
Wetterberichten mittlerweile oftmals den Satz: "Häufig Nebel und 
Hochnebel, Sonne vor allem an den Nordseiten der Berge und in höheren
Lagen". Des einen Leid, des anderen Freud. Verantwortlich für das zu 
Nebel und Hochnebel neigende Wettergeschehen ist eine ausgedehnte 
Hochdruckzone über Mitteleuropa. Die Luftströmung ist sehr schwach 
und es hat sich eine Inversionslage eingestellt. Nähere Infos hierzu 
finden Sie unter: https://bit.ly/3kenLl3. In den vergangenen Tagen 
war es bereits häufig schon so, dass vor allem die Flusstäler 
Süddeutschlands ganztags im Nebel lagen, während beispielsweise die 
Schwäbische Alb oder auch der Schwarzwald aus dem Nebel herausragten 
und die Sonne schien. Aber auch in den anderen Landesteilen konnten 
am Wochenende nochmals einige Sonnenstrahlen genossen werden und es 
war mit örtlich 19 Grad ungewöhnlich mild.

Leider werden die Gebiete mit Sonnenschein immer kleiner und eine 
dichte Nebel- und Hochnebeldecke legt sich über weite Teile des 
Landes. Am heutigen Montag hat das triste Grau bereits weite Teile 
Norddeutschlands und die Gebiete rund um die Donau fest im Griff. Die
Sonne zeigt sich vor allem noch in höheren Lagen, am Alpenrand und in
weiten Teilen Baden-Württembergs sowie an den Nordseiten der 
Mittelgebirge. Bereits in der kommenden Nacht breiten sich Nebel- und
Hochnebelfelder wieder überall aus. Am morgigen Dienstag hat es die 
Sonne schon wesentlich schwerer, sich gegen die zähe Nebeldecke 
durchzusetzen. Nur auf den Bergen, wo übrigens eine tolle Fernsicht 
herrscht, und gebietsweise an den Nordhängen der Gebirge schafft sie 
es, sich längere Zeit durchzusetzen. Auf der beigefügten Abbildung 
unter: https://bit.ly/2In5SU4 ist die prozentuale Sonnenscheindauer 
jeweils für Dienstag und Mittwoch dargestellt. 100 Prozent bedeutet 
in diesem Fall, dass die Sonne in etwa 8,75 Stunden in 
Norddeutschland und 9,5 Stunden in Süddeutschland scheinen würde. 
Werte zwischen 20 und 40 Prozent sind bei solchen Lagen häufig ein 
Hinweis darauf, dass die Sonne es am frühen Nachmittag kurzzeitig 
schafft sich durchzusetzen, bevor sie kurz danach wieder untergeht. 
Immerhin entsprechen 20 Prozent relative Sonnenscheindauer derzeit in
etwa 1,75 bis 2 Stunden Sonne. Was in der Abbildung ebenfalls gut in 
Erscheinung tritt, sind die Mittelgebirge, denn die Hochlagen ragen 
oftmals aus der Nebeldecke heraus. Die Oberkante der feuchten Schicht
bzw. der Inversion steigt von etwa 900 m am Dienstag auf 1100 m am 
Mittwoch an. 

Am Donnerstag wird der Nebel und Hochnebel im Westen und Nordwesten 
zwar verdrängt, aber dafür halten hier dichte Wolkenfelder Einzug, 
sodass die Sonne sich auch dann nicht durchsetzen kann. In den 
anderen Gebieten setzt sich das Spiel der Vortage fort. Die Sonne 
handelt ganz nach dem umgangssprachlichen Sprichwort "Mach dich rar, 
sei ein Star".

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 09.11.2020

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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