Thema des Tages
Wisst Ihr noch wie es damals war?
"Tag der Deutschen Einheit" - Ein Tag wie kein anderer!
Das Wetter am Einheitstag! Vielerorts ist mildes Herbstwetter Trumpf.
Sowohl 1990 als auch in diesem Jahr liegt dabei der Osten ehr auf der
Sonnenseite des Landes.
Am heutigen Dienstag, den 3. Oktober 2020 ist es wieder so weit. Ganz
Deutschland feiert den das 30-jährige Jubiläum des "Tag der Deutschen
Einheit". Er erinnert an die deutsche Wiedervereinigung zwischen der
Bundesrepublik Deutschland (BRD) und der Deutschen Demokratischen
Republik (DDR). Da der Einheitsvertrag zwischen beiden Ländern am 3.
Oktober 1990 in Kraft trat, wurde der 3. Oktober zum gesetzlichen
Feiertag bestimmt. Oftmals wird der Tag der Deutschen Einheit einfach
auch nur als Einheitstag bezeichnet. Nach der Wende war ursprünglich
der Tag des Mauerfalls von 1989, der 9. November, als
Nationalfeiertag diskutiert worden. Wegen der Datumsgleichheit mit
der Reichspogromnacht 1938 galt dieses Datum jedoch als ungeeignet,
sodass nach Artikel 2 des Einigungsvertrages der 3. Oktober als "Tag
der Deutschen Einheit" zum gesetzlichen Feiertag erklärt wurde. Er
ist der einzige Feiertag nach Bundesrecht.
Mit dem Einheitsvertrag wurde schließlich die Teilung Deutschlands
nach 45 Jahren überwunden. Am heutigen Samstag jähren sich die
Feierlichkeiten nun zum 30. Mal. Eine ganze Generation ist seitdem
herangewachsen, die keine Erinnerungen mehr an die Teilung oder diese
nicht mal mehr erlebt hat. Mit ihnen nehmen auch die Differenzen bzw.
Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern weiter ab.
Trotz allem gibt es diese im politischen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Bereich im Detail nach wie vor.
Doch musste nun die Feierende Menge im Jahre 1990 sich vor Regen oder
der Sonne schützen? Waren T-Shirts oder Pullis angesagt?
Am 3. Oktober 1990 lag Deutschland auf der Ostflanke eines
ausgeprägten Tiefdruckwirbels nördlich von Schottland in einer
südwestlichen Strömung, mit der verhältnismäßig warme Luft ins Land
gelangte. Dabei stieg die Temperatur an Oberrhein und Neckar bei viel
Sonnenschein auf Höchstwerte bis 26 Grad an. Dagegen hielt sich vor
allem in der Nordhälfte Bayerns sowie im Süden von Thüringen und
Teilen Hessens längere Zeit zäher Nebel oder Hochnebel, sodass dort
die Temperaturen teilweise nur um 13 Grad lagen. Längere sonnige
Abschnitte gab es auch vom Bayerischen Wald über das Erzgebirge bis
zur Ostsee. Hingegen schaffte es die sehr warme Subtropikluft nicht
so weit Richtung Nordosten, sodass dort die Bürger meist bei Werten
zwischen 16 und 22 Grad die Deutsche Einheit feierten. Auf der
anderen Seite Deutschlands, von der Mosel bis zur Nordsee, verdeckten
dicke Wolken die Sonne. Hier machte sich schon das sich nähernde
Tiefdruckgebiet samt seinen Ausläufern bemerkbar. Während es tagsüber
abgesehen von lokalem Nieselregen noch weitgehend trocken blieb,
kamen in der Nacht auf den 4. Oktober von Westen her teils kräftige
Schauer und Gewitter auf.
Die "Silberhochzeit" feierte Deutschland am 3. Oktober 2015 bei
schwachen Luftdruckgegensätzen überwiegend bei ruhigem
Hochdruckwetter. Lediglich im Südwesten und Westen beeinflusste ein
schwaches Tief das Wetter etwas. Dort tummelten sich vor allem in der
ersten Tageshälfte noch dichtere Wolkenfelder am Himmel, die jedoch
am Nachmittag größere Lücken bekamen. Aber auch im Norden des Landes
sorgte der hohe Luftdruck nicht nur für Eitel Sonnenschein. Dort
könnten sich nachts gebietsweise zäher Nebel und Hochnebel
ausbreiten, der sich tagsüber nur langsam lichtete. Die meisten
Sonnenstunden gab es schließlich von Ostfriesland bis nach
Brandenburg und Sachsen. Anders als am 3. Oktober 1990 gab es in
Deutschland etwas geringere Temperaturunterschiede. Die
Tageshöchstwerte pendelten am besagten Tag im Jahre 2015 zwischen 14
Grad in Schleswig und bis 24 Grad am Oberrhein und dem östlichen
Alpenrand.
Und wie sieht das Wetter nun heute zum 30-jährigen Jubiläum aus?
Kurz zusammengefasst: Herbstlich, aber ähnlich mild! Vergleichbar zum
3. Oktober 1990 bestimmt auch dieses Jahr zum einheitstag tiefer Luft
über Westeuropa das Wettergeschehen. Allerdings wirbelt das
hochreichende Tief dieses Mal anstatt über dem Meeresgebiet südlich
von Island direkt über Frankreich. Dadurch liegt Deutschland nahezu
komplett im Einflussbereich des Tiefdruckkomplexes. Mit einer
kräftigen südlichen Strömung konnte schon am gestrigen Freitag eine
starke Föhnlage an den Alpen einsetzen. Einhergehend kann sich die
Temperatur mit Sonnenunterstützung im Südosten Bayerns auf
sommerliche 26 Grad erwärmen. Dabei weht aber teilweise bis in die
Alpentäler Föhnsturm. Sonst zeigt das Wetter analog zum Jahr 1990
eine Zweiteilung. Während vom Bayerischen Wald über das Erzgebirge
hinweg bis nach Vorpommern bei angenehmen Höchsttemperaturen von 19
bis 25 Grad noch länger die Sonne scheint, breiten sich von Südwesten
dichte Wolken nordostwärts aus und bringen etwas Regen. Unter den
Regenwolken klettern auch die Temperaturen auf maximal 12 bis 20 Grad
an. Mit Aufkommen der Niederschläge von Südwesten lässt auch der Föhn
vom westlichen Alpenrand beginnend vorübergehend nach. Zum Abend
sollen aber dann auch im Südwesten die Wolken wieder größere Lücken
bekommen und einen freundlichen Ausklang des Einheitstages bringen.
Dipl.-Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.10.2020
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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