Thema des Tages 

August treibt die Sommerbilanz nach oben 

Der Augustmonat verläuft in Bezug auf die Temperatur klar oberhalb 
der vieljährigen Mittelwerte. Damit wurde auch die Sommerbilanz 
deutlich nach oben getrieben. Eine Zwischenbilanz ist im heutigen 
Tagesthema nachzulesen. 

Im Juli schaute es noch nach einem recht durchschnittlichem Sommer 
aus (siehe auch Thema des Tages vom 21.07.2020, 
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2020/7/21.html). Zu 
diesem Zeitpunkt war noch nicht absehbar, was der August an 
Sommerwetter noch bringen würde. 

Nach einer Woche Dauerhitze ist nun klar: Der August hat richtig 
aufgedreht. So gab es beispielsweise in Hamburg sieben Hitzetage am 
Stück. Die aktuell mittlere Lufttemperatur für den Monat August 
bezogen auf das Flächenmittel über Deutschland liegt bei 21.5 Grad 
und damit satte 5 Grad über den vieljährigen Mittelwerten 
(1961-1990). 

Damit hat sich auch die Sommerbilanz deutlich „aufgebessert“. Gab es 
in Frankfurt bis zum 20. Juli noch 31 Sommertage (>25 Grad) und zwei 
Hitzetage (>30 Grad) sind es nun 53 bzw. 13 Tage. Genauso sieht es 
auch in anderen Regionen in Deutschland aus. Vergleicht man die 
aktuelle Anzahl mit den vieljährigen Mittelwerten, so sind diese 
bereits erreicht oder gar überschritten worden. 

Nun kann man berechtigterweise fragen, warum der DWD seine Bilanz 
noch mit einem Mittelwert von 1961 bis 1990 vergleicht. Dies ist eine 
Vorgabe der WMO (Weltmeteorologische Organisation), die aus Gründen 
der Vergleichbarkeit feste 30-jährige Zeiträume als 
Klimareferenzperiode definiert. Das letzte Mittel lief von 1931 bis 
1960. Ab dem kommenden Jahr wird dann die neue Referenzperiode von 
1991 bis 2020 verwendet. Auch wenn also noch ein paar Sommerwochen 
fehlen um die Periode zu definieren, lohnt sich in jedem Fall 
schonmal ein Blick darauf. Die auch in den Grafiken verwendeten Werte 
sind noch vorläufig, viel sollte sich aber daran nicht mehr ändern. 

Blickt man auf die mittlere Anzahl der Sommertage im Jahr, so hat 
sich diese deutlich gesteigert. Waren es in Frankfurt in der 
Klimareferenzperiode von 1961 bis 90 noch 41 Tage, so sind es von 
1991 bis 2020 59 Tage. Innerhalb von 30 Jahren hat sich die 
durchschnittliche Anzahl also um ganze 18 Tage erhöht! Ähnlich sieht 
es auch in anderen Städten aus (Hamburg: +10 Tage, Stuttgart: +14 
Tage oder Nürnberg: +12 Tage). 

Auch bei den heißen Tagen in Bezug auf das Gesamtjahr sind nach dem 
neuen vieljährigen Mittelwert durchschnittlich deutlich mehr 
Hitzetage zu erwarten, als noch vor 30 Jahren. In Frankfurt steigert 
sich die Anzahl von 9 auf 16 Tage (+7 Tage). In Hamburg sind es +3 
Tage, in Stuttgart +5 Tage und in Nürnberg +6 Tage. 

Nimmt man nun die vorläufigen Werte der neuen Referenzperiode und 
vergleicht diese mit dem aktuellen Jahr 2020, dann fehlen bis zum 
Erreichen des Mittelwertes noch ein paar Sommertage. Allerdings kann 
es im August und auch im September noch einige Tage geben, sodass 
dahingehend ein durchschnittliches Jahr zu erwarten ist. Bei der 
Anzahl der Hitzetage bewegt man sich in einigen Regionen schon 
oberhalb des neuen vieljährigen Mittels. 

Bleibt noch ein Blick auf die durchschnittliche Sommertemperatur 
(Juni, Juli, August). Auch da gab es eine deutliche Steigerung. In 
Frankfurt lag diese von 1961 bis 90 bei 18.1 Grad. In den letzten 30 
Jahren hat sich dieser auf 19.7 Grad gesteigert (+1.6 Grad). In 
Hamburg sind es +1.2 Grad, in Stuttgart +1.8 Grad und in Nürnberg 
+1.1 Grad. 

Setzt man das aktuelle Sommermittel 2020 in Relation, so ist dieser 
Sommer in allen Regionen Deutschlands im Vergleich zur alten 
Referenzperiode klar überdurchschnittlich warm (im Flächenmittel über 
Deutschland +1.4 Grad). Vergleicht man allerdings mit den neuen 
Mittelwerten, so liegt das Jahr 2020 insgesamt im Bereich des 
Klimamittels. 

Fazit: In den vergangenen 30 Jahren hat es in Deutschland eine 
deutliche Steigerung der Anzahl der Sommer- und Hitzetage gegeben und 
auch die mittlere Sommertemperatur ist deutlich nach oben geklettert. 
Der Sommer 2020 verläuft im Vergleich zur alten Referenzperiode 
überdurchschnittlich und bewegt sich im Vergleich zum neuen 
vorläufigen Mittelwert eher im normalen Bereich, wobei es etwas mehr 
Hitzetage gab als üblich. 

In den nächsten Tagen geht es sommerlich und gewittrig weiter. Die 
große Hitze ist zwar vorbei, es kann aber noch so einige Sommertage 
und auch ein paar Hitzetage geben. 

Dipl.-Met. Marcus Beyer 
Deutscher Wetterdienst 
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 13.08.2020 

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

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