Thema des Tages 

Tief FARIDEH sorgt derzeit für Dauerregen, Hoch DETLEF demnächst für 
die neue Hitzewelle. 

Manche Regionen wünschen sich Regen, in anderen fällt dieser in 
großen Mengen. Etwa südlich von Mosel und Main durfte man sich übe 
Regen, südlich der Donau auch über Regenmassen erfreuen. Doch auch 
dort stehen wie auch sonst im Lande erneut heiße und eher trockene 
Tage bevor! 

Zunehmend bekommt der Azorenhochableger DETLEF, der es sich am 
heutigen Dienstag schon über Ostfrankreich gemütlich macht, Einfluss 
auf das Wetter in Deutschland. Nur im Süden und Südosten ist der Atem 
von Tief FARIDEH über der Toskana noch deutlich zu spüren. FARIDEH 
schickt dabei weiter feuchtwarme Mittelmeerluft bis in den Südosten 
Deutschlands. Damit nun länger anhaltende, teils schauerartig 
verstärkte Niederschläge auftreten fehlt es also nur an Hebung, also 
an Impulsen für das Aufsteigen der Luft. Einen gewissen Anteil 
liefern dabei die Temperaturunterschiede der aufeinandertreffenden 
Luftmassen. Die Mittelmeerluft ist dabei deutlich höher temperiert 
als die über Deutschland liegende, gealterte Atlantikluft. Wärmere 
Luft ist leichter, wodurch sich die Mittelmeerluft über die 
Atlantikluft schiebt und so einen ersten Aufstiegsimpuls erfährt. Ein 
zusätzlicher, wesentlicher Impuls kommt jedoch aus höheren 
Luftschichten. Dort konnte sich ein sogenanntes Höhentief über 
Südostfrankreich von der Höhenströmung abkoppeln über Norditalien nun 
den Weg in den östlichen Mittelmeerraum eigenständig fortsetzen. Auf 
der Vorderseite dieses Höhentiefs strömt der Wind in höheren 
Luftschichten dabei auseinander, sodass eine divergente Strömung 
vorliegt. In diesem Fall wird dann Luft vom Boden in die Höhe gepumpt 
und fertig ist ein weiterer Hebungsantrieb (vgl. auch 
Konvergenz/Divergenz siehe Link). Zudem können natürlich auch 
orographische Hindernisse (Berge) das Aufsteigen von Luft erzwingen. 
Passen die verschiedenen Hebungsimpulse zusammen und befinden sich 
diese dann auch noch länger im gleichen Gebiet, können kräftige und 
länger andauernde Niederschläge ausgelöst werden. Seit Sonntag passen 
die beschriebenen Impulse zufälligerweise genau über Süddeutschland 
und dem Alpenraum nahezu perfekt zueinander, sodass es dort 
ordentlich vom Himmel prasselte und prasselt (vgl. Graphik 1.). 

In den letzten 24 Stunden bis heute Morgen 8 Uhr fielen südlich der 
Donau verbreitet 30 bis 80 l/qm, im östlichen Alpenvorland lokal 
sogar bis 155 l/qm. Spitzenreiter bezüglich der Regenmassen ist die 
Station Teisendorf-Neukirchen (BY) mit besagten 155 l/qm. Zwischen 
Donau und Main waren es überwiegend durch Schauer und Gewitter, die 
inhomogen verteilt aber auch noch 10 bis 40 l/qm, durch kräftige 
Gewitter örtlich auch bis 75 l/qm brachten. Dabei ragten die 
Stationen Freundenstadt-Kniebis mit 73 l/qm und Crailsheim (beide BW) 
mit 68 l/qm heraus (vgl. Graphik 2.). 

In den nächsten 24 Stunden, bis Mittwochmorgen, sollen dann südlich 
der Donau nochmals 2 bis 10, vom Bayerischen Wald bis zum östlichen 
Alpenrand bis 30 l/qm zusammenkommen. Im südöstlichen Oberbayern sind 
örtlich sogar 30 bis 45 l/qm nicht ausgeschlossen. Über einen 
48-stündigen Zeitraum kommen somit regional die 200 l/qm Regen in 
Reichweite. Die Folge sind randvolle bzw. über die Ufer tretende 
Flüsse. Allerdings schwindet ihr Strahlkraft von Tief FARIDEH 
hierzulande merklich, sodass sich die Niederschläge mehr und mehr zum 
östlichen Alpenrand zurückziehen und nachlassen. Anders sieht es in 
Nordostitalien und dem Adriaumfeld aus. Dort sorgen kräftige Schauer 
und Gewitter weiter für teils sintflutartigen Regen. 

In Deutschland kann sich dagegen von Westen her Hoch DETLEF 
breitmachen und die Sonne strahlen lassen. Einhergehend sind in der 
Kölner Bucht schon am morgigen Mittwoch wieder Temperaturen knapp 
über der 30 Grad Marke zu erwarten. Ab Donnerstag startet dann die 
neue Hitzewelle so richtig durch. 
Hoch DETLEF wandert über Deutschland hinweg und findet schließlich im 
Bereich der östlichen und nördlichen Ostsee ein neues zu Hause. Von 
da aus kann er seinen Einflussbereich stetig erweitern. Auf seinem 
Höhepunkt regiert er über Skandinavien, Nordwestrussland und über 
große Teile Mitteleuropas. Gleichzeitig kann sich vom Atlantik her 
ein Spielkamerad ostwärts bis zu den Britischen Inseln ausdehnen. 
Damit ist auf dem europäischen Kontinent kaum noch Platz für tiefen 
Luftdruck, der sich verstärkt in den östlichen Mittelmeerraum 
zurückzieht und dort für Ungemach sorgt. Auch Tiefausläufer haben es 
schwer Deutschland zu erreichen. Allenfalls der Norden kommt ab und 
an in deren Nähe, was dort für etwas dichtere Wolkenfelder sorgt. 
Auch im Südosten können sich mal dickere Wolkenfelder verirren. 
Ansonsten strahlt die Sonne verbreitet nahezu ungehindert vom Himmel 
und kann die Temperaturen Tag für Tag weiter in die Höhe treiben. Die 
höchsten Werten werden bis Sonntag bevorzugt in einem Streifen von 
NRW und Rheinland-Pfalz bis nach Brandenburg erwartet. Donnerstag 
sollen es in NRW 35 Grad, am Freitag 36 Grad und am Samstag 37 Grad 
sein.  

Dipl.-Met. Lars Kirchhübel 
Deutscher Wetterdienst 
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 04.08.2020 

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