Thema des Tages
Ordentliche Gewitterlage
An diesem Wochenende präsentiert uns die Wetterküche so einiges an
Potenzial, teils schwere Gewitter mit Unwetterpotential sind häufiger
mit von der Partie.
Es ging ja wettertechnisch schon gestern Abend und in der Nacht zu
Samstag (13.06.20) los mit teils kräftigen Gewittern, vor allem im
Westen des Landes. Dort wurden zwischen Pfalz und Münsterland doch
recht veritable Böen registriert, ging es doch in den Bereich von
einzelnen Sturmböen um 80 km/h. Stationen benachbarter Länder im
BeNeLux-Bereich hatten auch noch stärkere Böen registriert. Im Osten
und Nordosten waren in der Nacht und heute Morgen (13.06.20) auch
noch in Teilen Schleswig-Holsteins einzelne Gewitter mit lokalem
Starkregen unterwegs, die allerdings insgesamt eher schwächer als
erwartet ausfielen.
Derzeit zündet es aber bereits kräftig an der Elbe (sozusagen im
Dreiländereck zwischen Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und
Mecklenburg-Vorpommern. Aktuell ging eine Meldung über rund 25 l/qm
in 50 min herein. Das ist auch der Fahrplan gemäß ausgegebener und
aktualisierter Vorab-Information (Unwetter) des DWD zu gebietsweise
schweren Gewittern mit Starkregen. Auch größerer Hagel kann immer
wieder dabei sein, zudem sind bei zusammengewachsenen
Gewitter-Strukturen sowohl noch heftigerer Starkregen bis 40 l/qm in
kurzer Zeit und auch Sturmböen sowie schwere Sturmböen bis 100 km/h
möglich. Die Böen entstehen teils aus den clusterartigen Strukturen
mit mehr Eigendynamik der Gewitter, teils auch aus dem
Verdrängungseffekt der herabstürzenden Wassermenge. Hier hilft ein
Vergleich mit der einfahrenden U-Bahn in eine Station, wo ja auch
Luft durch den Zug zunächst kanalisiert und verdrängt, danach im
größeren Bahnhofsquerschnitt wieder verteilt wird (die zugigen
Bahnhöfe eben). So in etwa wirken auch Starkregenfälle auf die
Umgebungsluft.
Ja, am heutigen Samstag (13.06.2020) kommt im Verlauf noch ein
weiterer (Un-)Wetterschauplatz hinzu. Gemeint sind kräftige Gewitter
mit Starkregen, später auch gewittriger Starkregen, der aus den Alpen
heraus auf den äußersten Süden und Südwesten übergreift und die Nacht
zum Sonntag und auch am Sonntag selbst (14.06.2020) am Alpenrand noch
andauern soll. Auch hierfür gibt es eine Vorabinformation, denn auch
hier sind unwetterartige Entwicklungen quasi vorprogrammiert. Falls
Sie unsere Warnwetter-App nicht regelmäßig nutzen, lohnt also immer
auch ein Blick auf die aktuelle Warnkarte
(https://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen_gemeinden/warnWetter_node.htm
l).
Im Verlauf des heutigen Tages (13.06.20) erfolgt auch noch eine
Aktualisierung des gestrigen Unwetterclips (12.06.2020), auch mit
Hinblick auf aktuelle Entwicklungen sowie einem Ausblick auf den
morgigen Sonntag (14.06.20), der auch nicht ohne über die Wetterbühne
gehen wird. Also, bleiben Sie informiert und wachsam und haben Sie
trotzdem ein schönes Wochenende!
Dr. rer. nat. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.06.2020
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst
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