Thema des Tages 

Wolken 

Wenn es ums Wetter geht hört man nicht selten Begriffe wie Cirrus, 
Stratus oder Cumulus. Aber woher haben die Wolken ihre Namen? 

Wolken sind eine sichtbare Anhäufung von Wasserdampf, die aus 
feinsten Wassertröpfchen oder Eiskristallen bestehen. Wolken 
entstehen, wenn der in der Atmosphäre enthaltene Wasserdampf an 
sogenannten Kondensationskernen (Aerosole) bei einer relativen 
Luftfeuchtigkeit von 100 % kondensiert und Wassertröpfchen bzw. durch 
Gefrieren Eiskristalle bildet. Als Kondensationskerne bzw. -keime 
dienen beispielsweise Salz- oder Staubpartikel. Je nach genauem 
Entstehungsprozess der Wolke und somit auch der Zusammensetzung der 
Wolkenpartikel entstehen die unterschiedlichsten Erscheinungsformen. 

Die erste Wolkenklassifikation wurde von Luke Howard, einem 
englischen Pharmazeuten und Hobbymeteorologen, im Jahre 1803 
erstellt. Er teilte die Wolken in Anlehnung an die Biologie in 
Familien, Gattungen, Arten und Unterarten ein. Seine Einteilung ist 
heute noch in der verbesserten Klassifikation der WMO (World 
Meteorological Organization) als internationale Klassifikation 
gebräuchlich. 

Grundsätzlich werden bei der Wolkenklassifikation das 
Erscheinungsbild, die Form, Größe und Gestalt der Wolke sowie die 
hervorgerufenen optischen Effekte wie Schatten oder 
Lichtdurchlässigkeit mit einbezogen. Daraus ergeben sich 4 
Wolkenfamilien und 10 Wolkengattungen sowie diverse Wolkenarten, 
-unterarten und Sonderformen. Erst im Jahre 2017 wurde der 
internationale Wolkenatlas von der WMO überarbeitet und neue 
Wolkenarten (z.B. „homogenitus“ – menschgemacht) kamen hinzu. 

Die Wolkenfamilien lassen sich durch ihre Höhe über dem Meeresspiegel 
festlegen. Dabei gibt es 3 „Stockwerke“: das unterste in einer Höhe 
von 0 bis 2 km, das mittlere in einer Höhe von 2 bis 7 km und das 
hohe in einer Höhe 5 bis 13 km. Wolken, die eine große vertikale 
Ausdehnung besitzen und sich somit über alle Stockwerke erstrecken, 
stellen die vierte Wolkenfamilie dar. Die oben genannten Höhen 
beziehen sich auf die mittleren Breiten, also beispielsweise 
Deutschland. In Richtung der Pole oder dem Äquator ergeben sich 
andere Stockwerkshöhen. 

Die Gattungen teilen die Familien in zwei Formen auf: haufenförmige 
Wolken (Cumulus) und schichtförmige Wolken (Stratus). Die hohen 
Wolken besitzen eine weitere Gattung, die sogenannten Schleierwolken 
(Cirrus), die vollständig aus Eiskristallen bestehen und 
Kondensstreifen ähneln. Im tiefen „Stockwerk“ existiert noch eine 
Mischform aus Stratus und Cumulus (Stratocumulus), die prinzipiell 
wie eine schichtförmige Wolke ausschaut, in der aber noch markante 
Strukturen zu erkennen sind. Ist die Familie und Gattung der Wolke 
bekannt, ergibt sich deren Name bzw. ihre Bezeichnung. Für die tiefen 
Wolken gibt die Gattung den Namen vor. Bei hohen Wolken kommt ein 
„Cirro-“ vor die Gattungsbezeichnung, bei mittelhohen ein „Alto-“ und 
bei vertikal mächtigen Wolken ein „Nimbo-„. 

Die Wolkenart wird durch die Gestalt der Wolke bestimmt. So erhält 
beispielsweise ein linsenförmiges Aussehen den Beinamen 
„lenticularis“ oder eine hakenförmige Erscheinung den Beinamen 
„uncinus“. Die Unterarten klassifizieren die Wolken dann noch 
genauer, z. B. erhält jene, die die Sonne besonders gut durchscheinen 
lässt, die Unterart „translucidus“. 

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn 
Deutscher Wetterdienst 
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 13.05.2020 

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