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Thema des Tages
Tiefdruckserie bringt wechselhaftes Herbstwetter zurück
Nach einem weiteren spätsommerlichen Wochenende sorgen mehrere Tiefdruckgebiete in der kommenden Woche wieder für einen
wechselhafteren Witterungsabschnitt.
Erst brachte uns Hoch „Gaia“ am vergangenen Wochenende den
Spätsommer, an diesem Wochenende sorgt Hoch „Hanneke“ für viel Sonnenschein und angenehm spätsommerliche Temperaturen über 20 Grad. Im Westen Deutschlands wurden am gestrigen Samstag gar nochmal sommerlich warme 26,8 Grad an der Station in Duisburg-Baerl registriert.
Auch am heutigen Sonntag (22.09.2019) kann die Temperatur besonders in einem Bereich von Südniedersachsen und Ostwestfalen bis ins Emsland nochmals die 28-Grad-Marke erreichen. Dazu gibt es erneut viel Sonnenschein. Allerdings zeigen sich im Westen und Süden bereits höhere Wolkenfelder, die den bevorstehenden Wetterumschwung ankündigen (siehe aktuelles Satellitenbild unter
https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2019/9/22.html).
Tief „Klaus“ bringt sich aktuell über den Britischen Inseln in Position und schickt einen Tiefausläufer in Richtung Deutschland. Dieser greift heute Abend und in der Nacht zum Montag auf den Südwesten und Westen über und leitet wieder einen wechselhafteren Witterungsabschnitt ein. Er sorgt zunächst südwestlich einer Linie vom Niederrhein bis zum Allgäu für Regen, der vorübergehend auch schauerartig verstärkt ausfallen kann. Zudem können dabei einzelne Gewitter eingelagert sein. Besonders im äußersten Südwesten nehmen dann auch die Luftdruckgegensätze etwas zu, sodass dort der Westwind vorübergehend stark böig auffrischen kann.
Am Montag zieht der Tiefausläufer dann nordostwärts, wobei er immer weiter an Geschwindigkeit und Intensität verliert, kämpft er doch gegen hohen Luftdruck über Osteuropa und Skandinavien an. So kommt es, dass weite Teile Deutschlands unter dichten Wolken liegen werden, einzig im Nordosten scheint tagsüber bei Temperaturen von bis zu 23 Grad noch häufiger die Sonne. Dort bleibt es zunächst wohl auch noch weitgehend trocken, sehr zum Leid der Natur vor Ort. In einem breiten Streifen vom Nordwesten bis in den Südosten kann es unter dichten grauen Wolken hingegen länger regnen, am Alpenrand wird womöglich lokal die Warnschwelle für ein markantes Dauerregenereignis von mehr als 30 Litern pro Quadratmeter in 24 Stunden gerissen. Zudem frischt der Wind im Alpenvorland vorübergehend stark böig auf. Die
Tageshöchsttemperaturen steigen unter dichten Wolken wohl nicht über 17 Grad an, im Dauerregen werden voraussichtlich nur um 14 Grad erreicht. Einer der positiven Nebeneffekte: Die Temperatur sinkt nachts unter der dichten Bewölkung nicht gerade weit ab und liegt etwa bei Werten um 9 Grad. Somit ist dort zumindest Frost kein Thema mehr.
Rückseitig des Tiefausläufers fließt etwas kühlere Luft in den Westen und Südwesten ein. Zwar lässt die Niederschlagsneigung dort im Vormittagsverlauf nach, dennoch reißt die Wolkendecke nur
stellenweise auf, die Sonne zeigt sich also nur gelegentlich. Auch die Temperaturen „kommen nur schwer aus dem Saft“. Die höchsten Temperaturwerte werden wohl entlang des Rheins gemessen, wo sie gerade so die 20-Grad-Marke erreichen, sonst liegen sie häufig bei 16 bis 19 Grad.
Am Dienstag gehen sowohl „Klaus“ als auch dem von ihm ausgehenden Ausläufer allmählich die Luft aus. Lediglich vom Bayerischen Wald über das Erzgebirge bis zur Ostsee fallen noch ein paar Tropfen, größere Mengen zur Linderung der dort vorherrschenden Trockenheit werden jedoch nicht erwartet.
Es taucht aber ein weiteres Tief auf der Wetterkarte auf, das bereits seit Tagen mit Spannung von den Medien erwartet wird. „Ex-Humberto“, der ehemalige tropische Wirbelsturm (die Betonung liegt auf „ehemalig“!) nimmt Kurs auf die Britischen Inseln und schickt einen weiteren Tiefausläufer nach Deutschland. Mit einem eigentlichen Wirbelsturm hat dieser aber nichts mehr gemein. Ab Dienstagabend sorgt er von Westen für weitere schauerartige Regenfälle, die 24-stündigen Niederschlagsmengen sollten dabei aber meist unter 10 Liter pro Quadratmeter liegen. Nach aktuellen Modellrechnungen kommt dieser Ausläufer ebenfalls bis in den Nordosten voran, wird dort aber nicht für signifikante Regenmengen sorgen können.
Sonst hat „Ex-Humberto“ für Deutschland aber nicht viel zu bieten. So verabschiedet er sich am Mittwoch bereits wieder und löst sich über Schottland auf. Damit reist jedoch die Tiefdruckserie über dem nahen Nordostatlantik nicht ab. Bereits zum Beginn der Woche macht sich ein weiteres Tief von der Labradorsee auf in Richtung Europa, das dann am Mittwoch nach „Ex-Humberto“ vor den Britischen Inseln das
„Tiefdruck-Steuer“ an sich nimmt. So kommen nach einer kurzen „Regenpause“ am Mittwochabend von Südwesten und Westen her weitere Niederschläge auf, die das anhaltende Niederschlagsdefizit etwas weiter mindern.
MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 22.09.2019
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