Thema des Tages

Mit HINNE kommt das Winterwetter zurück

Korrigierte Passage:
Das im Text erwähnte Tief heißt „HINNE“ und nicht „HENNE“, woraus sich einige textliche Änderungen ergeben.

Die Hälfte des meteorologischen Winters (Dezember, Januar, Februar) ist mit dem gestrigen 15.01. vorüber und da stellt sich die Frage: „Wie geht es in der zweiten Halbzeit weiter?“. Nun ja, eine 6 Wochen Prognose wäre doch etwas gewagt, aber für die nächsten Tage lässt sich ein eindeutiger Trend erkennen: Es wird allmählich kälter.

Aber erst einmal erwartet uns Tief HINNE (skandinavischer
Männername), das heute Mittag norwegische Küstenluft schnuppert und am morgigen Donnerstag rasant ostwärts zum Finnischen Meerbusen zieht. HINNE könnte man vielleicht als ungestümen Schelm beschreiben, beschert er uns doch windiges Schauerwetter mit der ein oder anderen (weißen) Überraschung.

Denn mit HINNE fließt in höheren Luftschichten mit bis zu minus 40 Grad Celsius sehr kalte Luft Richtung Mitteleuropa. Dies führt zu großen vertikalen Temperaturunterschieden und somit kräftigen Umlagerungen, sodass Schauer und auch örtlich Blitz und Donner ausgelöst werden, was bei solch einer sogenannten „labilen“ Luftmasse nicht ungewöhnlich ist. Mit den teils starken Schauern kann es bis ins Flachland schneien oder graupeln, sodass es dort auch kurzzeitig weiß und somit glatt werden kann. Der Schnee taut in tiefen Lagen aber meist schnell wieder ab, anders in den Mittelgebirgen, wo einige Zentimeter Neuschnee zusammen kommen.

Nachdem sich HINNE nach Osten aus dem Staub gemacht hat, stellt sich Hochdruckeinfluss ein, der bis zum Wochenende anhält. Dabei dreht die bodennahe Strömung auf östliche Richtungen, sodass kalte
Festlandsluft zu uns gelangt. Das macht sich natürlich auch im Temperaturniveau bemerkbar. Während Donnerstag noch meist 5 bis 9 Grad erreicht werden, gibt es am Freitag nur noch 1 bis 5 Grad und am Wochenende im Südosten Deutschlands bereits Dauerfrost, während in den anderen Regionen noch zarte Pluswerte bis maximal +3 Grad verzeichnet werden können. Wer Freitag- oder Samstagabend draußen unterwegs ist, sollte die Lammfellsohle in die Schuhe legen, denn bei -1 bis -5 Grad im Norden, in der Mitte und im Süden bei Tiefstwerten zwischen -5 und -10 Grad könnte sonst so mancher Zeh kalt werden.

Niederschlag ist nach HINNES Abzug dafür kaum noch ein Thema. Freitag gibt es noch letzte Schneeflocken im Erzgebirge und im Bayerischen Wald, auch an der Küste besteht ein kleines Schauerrisiko. Sonst ist es aber bereits meist niederschlagsfrei, und auch am Wochenende kann man den Regenschirm zuhause lassen. Und die Sonne? Ja, die lässt sich regional durchaus auch die eine oder andere Stunde blicken.

Die zweite Halbzeit des Winters startet also in ein ruhiges und teils auch freundliches Wochenende.

Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 16.01.2019

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