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Thema des Tages
Die Zukunft tropischer Wirbelstürme
Alle, die sich für Wetter interessieren, konnten in den letzten Jahren in den Nachrichten immer wieder etwas über tropische Wirbelstürme lesen. Vielleicht haben sie in den vergangenen Tagen auch etwas über den Hurrikan „Florence“ im Atlantik oder die Taifune „Mangkhut“ bzw. „Ompong“ und „Trami“ im Pazifik gehört. Tropische Wirbelstürme sind vor allem über dem Land Naturkatastrophen, deshalb beschäftigen sich viele Wissenschaftler mit diesem Thema. Womit man bei tropischen Wirbelstürmen in Zukunft rechnen muss, ist jedoch noch nicht hundert Prozent sicher.
In den letzten Jahren wurden verschiedene wissenschaftliche Publikationen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf tropische Wirbelstürme und deren Niederschläge veröffentlicht.
So haben beispielsweise die Wissenschaftler Lau und Zhou 2012 in einem Artikel den Trend des Niederschlags bei tropischen
Wirbelstürmen im Nordpazifik und im Nordatlantik für zwei
Zehnjahreszeiträume (1988 bis 1997 und 1998 bis 2007) untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen auf dem Nordatlantik Zunahmen in der Anzahl von starken tropischen Wirbelstürmen und ihren Niederschlagsmengen, auf dem Nordpazifik jedoch das Gegenteil.
In einer weiteren wissenschaftlichen Veröffentlichung von Wang et al. 2014 wurden zwei Taifune (so heißen tropische Wirbelstürme im Pazifik) im Jahre 2008, die Taiwan beeinflusst haben, mithilfe von numerischen Modellen in einer zurückliegenden Modellumgebung (1950 – 1969) simuliert. Änderungen in den Niederschlagsmengen wurden dabei mit einer Simulation in einer jüngeren Modellumgebung (1990 – 2009) verglichen. Die Resultate zeigen eine Zunahme der Niederschlagsmengen in der jüngeren Umgebung um 4 bis 7 Prozent. Aufgrund der geringen Zahl von nur zwei untersuchten Fällen kann man aber nicht sicher sein, dass ein tropischer Wirbelsturm aus der Vergangenheit, wenn er heute auftreten würde, tatsächlich mehr Niederschlag produzieren würde. Sehr wohl können die Ergebnisse jedoch ein Hinweis darauf sein, dass der Klimawandel einen Einfluss auf die Niederschlagsmengen von tropischen Wirbelstürmen hat.
Nicht nur die Niederschlagsmengen tropischer Wirbelstürme werden vom Klimawandel beeinflusst, sondern auch die
Verlagerungsgeschwindigkeiten. Tropische Wirbelstürme mit niedrigen Verlagerungsgeschwindigkeiten verursachen durch längeren Dauerregen mehr Schäden. 2018 wollte der US-Amerikaner Kossin in einer wissenschaftlichen Studie zeigen, dass bei einem wärmeren Klima sich ein Wirbelsturm langsamer bewegt. Mit historischen Daten der letzten 70 Jahre konnte er zeigen, dass fast überall die Zuggeschwindigkeiten der Wirbelstürme abgenommen haben.
Ein weiterer sehr berühmter Wissenschaftler, der US-amerikanische Professor Kerry Emanuel, hat 2017 eine Vorlesung über die Geschichte und die grundlegende Physik tropischer Wirbelstürme gehalten. Dabei erläuterte er, dass nicht die starken Windböen, sondern die von den Niederschlägen und Sturmfluten ausgelösten Überschwemmungen die größten Schäden verursachen und dabei die meisten Toten zu beklagen sind. Weiterhin prophezeite er, dass tropische Wirbelstürme in Zukunft noch mehr Niederschläge und größere Überschwemmungen produzieren würden. Darüber hinaus erwähnte er, dass auch die Sturmfluten in Zukunft durch möglicherweise stärkere Winde höher ausfallen könnten, da größere Wassermassen auf das Land getrieben würden. Die Wirkung könne dann sogar ähnlich wie bei einem Tsunami sein. Niederschlags- und Überschwemmungsvorhersagen im Zusammenhang mit tropischen Wirbelstürmen werden daher in Zukunft noch wichtiger.
Aufgrund der oben genannten Ergebnisse ist unser heutiges Thema sehr bedeutend, auch wenn sich die Wissenschaftler nicht völlig sicher sind bei ihren Ergebnissen. Auf jeden Fall zeigen Daten und numerische Modelle einen Einfluss des Klimawandels auf tropische Wirbelstürme. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Zunahme in der Intensität, bei den Niederschlagsmengen oder zu einer weiteren Verlangsamung. Deshalb sollten wir darauf in Zukunft eingestellt sein.
Met. Moza Al-Marhoobi (Praktikantin) in Zusammenarbeit mit Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 28.09.2018
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