Thema des Tages

Vom Sommerintermezzo in den Frühherbst 

Zunächst kommt der Sommer gefühlt nicht in die Gänge, dann stellt 
sich vorübergehend ein Sommerintermezzo ein und nächste Woche stehen 
die Weichen dann auf Frühherbst. Mehr zu dieser Achterbahnfahrt der 
Temperaturen erfahren Sie im heutigen Thema des Tages.

Es ist doch wie verhext dieses Jahr. Der Sommer, wie ihn sich die 
meisten Menschen und ganz besonders die Schulkinder in den Ferien 
wünschen, will einfach nicht richtig in Fahrt kommen. Heute und auch 
am Wochenende steht zwar ein kurzes Sommerintermezzo an, aber 
kommende Woche klopft dann der Frühherbst an die Tür. 

Aktuell befindet sich Deutschland zwischen Hoch ELFI über 
Südosteuropa und Tief KURT über Nordwesteuropa. Dabei wird mit 
südwestlicher bis westlicher Strömung vor allem in die Südhälfte 
nochmals ein Schwall sehr warme und auch feuchte Luft geführt. In 850
hPa (etwa 1500 m) erreicht die Temperatur heute ungefähr 15 Grad. 
Dieses Niveau nutzen wir Meteorologen zur Charakterisierung der 
Luftmasse und zur Abschätzung der Höchstwerte am Boden. Heute sind 
bei Sonneneinstrahlung in Süddeutschland 30-32 Grad möglich. In 
Norddeutschland werden in 850 hPa jedoch nur um 10 Grad erreicht und 
dadurch, dass sich hier auch einige Wolken am Himmel tummeln, reicht 
es im Tiefland meist nur für 22-25 Grad. Bei auflandigem Wind an der 
Küste und auf den Inseln bleibt es kühler. Vor allem über der 
Südhälfte können sich in der schwülwarmen Luft einzelne heftige 
Gewitter bilden.

Am Wochenende ändert sich an der Temperaturverteilung (siehe Grafik 
unter: https://bit.ly/3ACvdiu) nichts Wesentliches. Je weiter man 
nach Süden vorankommt, umso wärmer wird es, während es im Norden des 
Landes wohl nicht mal für Sommertage (Höchstwerte über 25 Grad) 
reicht. Dort zeigt sich die Sonne nur zeitweise und es wird leicht 
wechselhaft. Mit jedem Kilometer weiter nach Süden nehmen die 
Sonnenanteile und die Temperaturen zu. Es herrscht dann oftmals 
bestes Badewetter, wenngleich man vor allem südlich der Donau den 
Blick öfters gen Himmel richten sollte. Dort türmen sich teils 
hochreichende Quellwolken auf, die sich lokal zu heftigen Schauern 
und Gewittern ausbauen, die mit Platzregen und Hagel einhergehen 
können.

Zum Start in die neue Woche stellt sich die Wetterlage in ganz 
Deutschland um. Der Frühherbst gibt dann vor allem im Norden und 
Westen eine erste Visitenkarte ab. Dadurch, dass sich über 
Skandinavien ein Tiefdruckgebiet einnistet, dreht die Strömung auf 
westliche bis nordwestliche Richtungen und der Wind nimmt deutlich 
Fahrt auf. Vor allem auf den Bergen und an der Küste drohen dann 
stürmische Böen. Aber auch weiter im Binnenland kommt der Wind noch 
ruppig und böig daher. Dazu gesellen sich einige Schauer sowie kurze 
Gewitter und die Sonne macht sich rar. Der frühherbstliche 
Wettereindruck ist also perfekt und die 20 Grad fühlen sich sogar 
noch etwas kühler an. Im Süden und Osten reicht es am Montag immerhin
noch für 24 bis 28 Grad, aber hier stehen örtlich teils kräftige 
Gewitter auf dem Programm.

Am Dienstag sind Sommergefühle dann auch im Süden und Osten passé. 
Das ganze Land wird von maritimer Polarluft geflutet und im 850 hPa 
Niveau werden nur noch 3-6 Grad erreicht. Somit wird es also auch im 
Tiefland knapp mit der 20-Gradmarke. Lediglich dort, wo sich die 
Sonne in der Mitte und im Süden mal etwas länger am Himmel zeigt, 
klettert das Thermometer auf 22-23 Grad. Im Norden ist dies bei 
zeitweiligem Regen und dichter Bewölkung nicht möglich. Auch in den 
Folgetagen schaut es nicht nach einem Sommercomeback aus, sodass das 
Bade- und Grillwetter am Wochenende nochmals voll ausgenutzt werden 
sollte.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale 
Offenbach, den 13.08.2021

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