VHDL16 DWSG 241000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 24.06.2019, 11:30 Uhr

Eine sonnige und heiße Wetterwoche steht bevor.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf sonnig, lediglich über dem Bergland lockere Quellwolken, trocken. Temperaturanstieg auf 27 bis 34 Grad. Schwacher bis mäßiger, in Böen frischer östlicher Wind. Vom Odenwald bis zur Ostalb teils starke Böen.

In der Nacht zum Dienstag sternenklar bei Tiefstwerten zwischen 19 und 12 Grad.

Am Dienstag sonnig. Maxima zwischen 30 und 37 Grad. Schwacher, in Böen mäßiger, im Norden auch frischer Ostwind.

In der Nacht zum Mittwoch klar. Minima 23 bis 14 Grad.

Am Mittwoch sonnig und verbreitet sehr heiß mit Höchstwerten von 33 Grad im Bergland bis 40 Grad an Rhein, Neckar und Tauber. Meist schwacher östlicher Wind.

In der Nacht zum Donnerstag klar. Tiefstwerte zwischen 23 und 16 Grad.

Am Donnerstag weiterhin sonnig und verbreitet sehr heiß mit Maxima von 34 Grad im Bergland bis 39 Grad am Oberrhein. Schwacher, im Tagesverlauf in Böen teils mäßiger bis frischer Wind aus nördlichen Richtungen.

In der Nacht zum Freitag klar. Minima 22 bis 16 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 24.06.2019, 11:30 Uhr –
„Das hochreichende Tief „Nasir“ mit Kern über dem Ostatlantik zapft auf seiner Südwestflanke die heiße afrikanische Luft an und transportiert diese nach West- und Mitteleuropa, wo die Luftmasse von Hoch „Ulla“ über Mittel- und Nordeuropa und Schwerpunkt über Dänemark veredelt wird. Nur durch das optimale Zusammenspiel der
Luftdruckverteilungen am Boden sowie in größeren Höhen können derartig heiße Temperaturen zur Wochenmitte erreicht werden.

Im Normalfall treten die maximal möglichen Temperaturen für die mittleren und nördlichen Breiten, vom Sommeranfang zeitlich nach hinten verschoben, in den typischen Hochsommermonaten Juli und August auf. Verantwortlich dafür ist zusätzlich zur Sonneneinstrahlung auch die Speicherung und den Transport von Wärmeenergie. Die Atmosphäre und erst recht die Ozeane sind grundsätzlich träge Medien, bei denen alle thermodynamischen Vorgänge etwas langsamer ablaufen. Ab Frühlingsbeginn, wenn sich die senkrechte Achse der Sonne über den Äquator hinweg nach Norden bewegt, erwärmen sich die Ozeane und Landflächen auf der Nordhalbkugel indem sie die einstrahlende Sonnenenergie aufnehmen bzw. speichern. Da in nördlichen Breiten (>60°N) durch die Kugelform der Erde der Energieeintrag trotz höherem Sonnenstandes sehr gering bleibt, muss Wärme von Süden nach Norden transportiert werden. Dies übernehmen bis ca. 30° N hauptsächlich die Ozeane und deren Strömungen (z. B. Golfstrom). Nördlich von 30° N sind

unsere wohlbekannten Tiefdruckgebiete für den Wärmetransport größtenteils verantwortlich. Bis also die maximale Energie bzw. Wärmemenge in den mittleren bzw. nördlichen Breiten erreicht wird, vergeht etwas Zeit.

Wie dem auch sei. In dieser Woche braucht die Atmosphäre nicht den von der Sonne schon deutlich erwärmten Ozean und somit den
entsprechenden Wärmetransport. Durch die Hitzeautobahn von
Nordwestafrika bis nach Mitteleuropa und der starken
Sonneneinstrahlung nahe an der Sommersonnenwende (vgl. Thema des Tages vom 17.06.2019) können auch zum Sommerstart schon Höchstwerte bis an die 40 Grad auftreten.

Vor allem die Südhälfte muss nun bis zur kommenden Woche schwitzen. Zwar gehen die Temperaturen nach dem ersten Hitzehöhepunkt am Mittwoch leicht zurück, bleiben aber vom Niederrhein bis nach Oberfranken sowie südlich davon oberhalb der 30-Grad-Marke. Im Norden macht sich dagegen eine nicht wetteraktive Kaltfront ab Donnerstag bemerkbar, die in der Nordhälfte zumindest vorübergehend mit dichteren Wolken eine deutliche Abkühlung bringt. Am Freitag liegen demnach die Höchstwerte vom Ems- und Münsterland bis zur Oder und Neiße „nur noch“ zwischen 24 und 29 Grad. An den Küsten ist es bei auflandigem Wind sogar noch etwas kühler.

Aufgrund der recht stabilen atmosphärischen Verhältnisse sind zunächst keine, ab Mittwoch nach derzeitigem Stand auch nur lokal begrenzt bevorzugt im Süden einzelne Schauer und Gewitter möglich. “

Das erklärt Dipl. Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter: www.wettergefahren.de

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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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