VHDL16 DWSG 151000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Freitag, 15.03.2019, 11:30 Uhr

Gebietsweise Dauerregen, im Schwarzwald starkes Tauwetter (Unwetter). Dazu stürmisch, im exponierten Schwarzwald einzelne orkanartige Böen.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf bedeckt und anhaltender Regen, besonders in Staulagen mitunter kräftig. Im Schwarzwald starkes Tauwetter. Temperaturanstieg auf 6 bis 13 Grad. Mäßiger bis frischer Südwest- bis Westwind mit starken bis stürmischen Böen. Im Hochschwarzwald schwere Sturmböen, exponiert auch orkanartige Böen.

In der Nacht zum Samstag bei starker Bewölkung weiter gebietsweise Regen. Tiefstwerte 11 bis 5 Grad. Weiterhin starke bis stürmische Böen, besonders im Bergland Sturmböen, auf Schwarzwaldgipfeln orkanartige Böen aus Südwest.

Am Samstag nach Nordosten abziehender Regen und vor allem im Süden ab dem Mittag zunehmend sonnig. Maxima 10 bis 17 Grad. Mäßiger Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen, in Gipfellagen des Schwarzwaldes schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Sonntag meist klar. Minima bei 7 bis 0 Grad. Im Hochschwarzwald Sturmböen, am Feldberg schwere Sturmböen aus Südwest.

Am Sonntag zunächst freundlich, im Tagesverlauf von Nordwesten aufziehende Wolken und sich ausbreitender Regen. Höchstwerte 10 bis 16 Grad. Schwacher bis mäßiger, in Böen zum Teil stürmischer Westwind. Im Bergland Sturmböen, exponiert im Schwarzwald einzelne orkanartige Böen.

In der Nacht zum Montag stark bewölkt, gebietsweise Regen, im Bergland Schnee und Glätte. Tiefstwerte +4 bis -2 Grad. Im
Hochschwarzwald mitunter Sturmböen aus West.

Am Montag stark bewölkt und einige Schauer, im Bergland als Schnee. Am Nachmittag häufiger auch sonnige Abschnitte. Maximal 2 Grad im Bergland und bis 10 Grad in der Kurpfalz. Schwacher bis mäßiger, stark böiger Westwind.

In der Nacht zum Dienstag aufgelockerte Bewölkung und überwiegend trocken. Tiefstwerte +1 bis -4 Grad, örtlich Glätte.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Freitag, den 15.03.2019, 11:30 Uhr –
„Sechs Tiefs in einer Woche, also quasi jeden Tag ein neues (Sturm)tief – das kommt nicht alle Tage vor! Angefangen hat es letztes Wochenende mit den Tiefdruckgebieten DRAGI und EBERHARD, die von FRANZ und GEBHARD abgelöst wurden. Am heutigen Freitag ist es nun Tief HEINZ, das uns „beehrt“ und morgen (so viel sei vorweggenommen) trägt der Hauptakteur auf unserer Wetterkarte den Namen IGOR.

Eins hatten bzw. haben diese „rasanten Burschen“ gemeinsam: Sie sorgen in Mitteleuropa für wechselhaftes, nasses und stürmisches Wetter. Dabei sind die Phasen der Wetterberuhigung nur von äußerst kurzer Dauer, wenn gerade ein Tief ostwärts abgezogen ist und das neue noch „am Anklopfen“ ist.

Der aktuelle HEINZ ist dabei ein äußerst nasser Geselle: Er bringt flächigen Landregen, später zudem noch einzelne Schauer, wodurch die Regentonnen vielerorts gut gefüllt werden dürften. Den kleinen Varianten der Regenauffangbehälter wird in den Mittelgebirgen und an den Alpen sprichwörtlich das Wasser bis zum Halse stehen, wenn sie nicht gar überlaufen, denn dort regnet es sich so richtig schön ein und es kommen bis Samstagfrüh 30-50 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im Schwarzwald und an den Alpen, wo in höheren Lagen aktuell noch Schnee liegt, kommt zusätzlich das Schmelzwasser des tauenden Schnees hinzu, sodass dort die sogenannten „Abflussmengen“ bei bis zu 90 Liter pro Quadratmeter liegen können.

Wer ohne Schirm oder entsprechende Regenbekleidung unterwegs ist und eine „nasse Dusche“ bekommt, kann die Sachen aber am morgigen Samstag zumindest in Süddeutschland wieder trocknen. Das könnte sogar recht schnell vonstattengehen, da morgen früh nicht nur die Regenwolken aus dem Süden abziehen, sondern es dort zudem auch noch richtig sonnig und mild bei 14 bis 18 Grad wird. Grund für diese lokale
Wetterbesserung (wie sie vermutlich von den meisten angesehen wird), ist der gemeinsame Tiefausläufer von HEINZ und IGOR, der in Form einer Warmfront morgen aus dem Süden Deutschlands abzieht und sich dafür nach Norddeutschland verlagert. Dementsprechend (man kann es schon ahnen), profitieren längst nicht alle von Sonnenschein: Das Regengebiet zieht vom Norden Bayerns und Baden-Württembergs über die mittleren Landesteile in den Norden und sorgt bei einem erneut auffrischen Wind für wahrscheinlich ausgedehnte Shopping-Pausen im warmen und trockenen Cafe. Wenn man im Westen und der Mitte Deutschlands die Einkäufe auf die zweite Tageshälfte verlegt, bestehen aber durchaus größere Chancen auf trockene Phasen und ein paar Sonnenstrahlen. Die Temperaturen liegen dabei zwischen 9 Grad in Hamburg und Berlin, 14 Grad in Köln und Frankfurt und den erwähnten 18 Grad am Alpenrand.

Der Sonntag startet dann im Süden und Südosten noch freundlich und vorfrühlingshaft bei 15 bis 20 Grad, bevor sich auch dort wie bereits im restlichen Land die Wolken wieder verdichten. Der Verursacher ist schnell auszumachen: Ein neues Sturmtief, das sich mittags an der Küste Norwegens befindet und vermutlich auf den Namen JERRY getauft wird. Hinter seiner Kaltfront fließt wieder deutlich kühlere Luft ein, sodass die zweistelligen Höchstwerte am Sonntag von nur noch einstelligen am Montag abgelöst werden.

Anfang kommender Woche hält das wechselhafte Wetter übrigens noch an, bevor sich für Mitte der Woche eine Umstellung der Wetterlage andeutet und wahrscheinlich (fast in Vergessenheit geratener) Hochdruckeinfluss wieder unser Wetter in Deutschland bestimmt. “

Das erklärt Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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