VHDL16 DWSG 071000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 07.02.2019, 11:30 Uhr

Zunächst gebietsweise Frost sowie Regen mit Glatteisgefahr, lokal unwetterartig. Kommende Nacht gebietsweise Frost und Glätte, lokal Nebel.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf stark bewölkt, zeitweise leichter Regen, teils gefrierender Regen mit Glatteisbildung. Von Westen her abnehmende Glatteisgefahr. Abends in Nordbaden und im nördlichen Württemberg nach und nach trocken. Höchstwerte von 2 Grad in Oberschwaben bis 8 Grad am Oberrhein. Schwacher, in Böen mäßiger bis frischer Südwestwind. Im Hochschwarzwald starke bis stürmische Böen, am Feldberg auch Sturmböen.

In der Nacht zum Freitag im Südosten rasch abklingender Regen. Dann wolkig, vereinzelt Schauer, Schneefallgrenze auf 800 m sinkend. Im Südosten Nebel- und Hochnebelfelder. Tiefstwerte von +3 Grad im Nordwesten bis -2 Grad im Südosten. Vor allem im Bergland sowie zwischen Alb und Allgäu Glätte durch überfrierende Nässe, im Hochschwarzwald durch etwas Schnee. Im Hochschwarzwald starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Am Freitag im Norden viele Wolken, niederschlagsfrei. Sonst Sonne und einige Wolkenfelder, im Südosten anfangs Nebel- und Hochnebelfelder. Trocken. Höchstwerte zwischen 4 Grad im Bergland und 13 Grad im Rheintal. Schwacher, in Böen mäßiger bis frischer Südwestwind. Auf Schwarzwaldgipfeln stürmische Böen, abends am Feldberg erste Sturmböen.

In der Nacht zum Samstag zunehmend bewölkt, von Nordwesten her zeitweise Regen, in den höchsten Schwarzwaldlagen zeitweise Schneefall. Tiefstwerte +5 bis -2 Grad, Temperaturanstieg im Laufe der Nacht. Aufkommende starke bis steife, im Bergland stürmische Böen aus Südwest. Im Hochschwarzwald Sturmböen, in Gipfellagen schwere Sturmböen oder orkanartige Böen.

Am Samstag wolkig. Gebietsweise etwas Regen, in den höchsten Schwarzwaldlagen etwas Schnee. Nachmittags nachlassender
Niederschlag. Höchstwerte von 6 Grad im Bergland bis 14 Grad am Rhein. Mäßiger Südwestwind mit steifen bis stürmischen Böen. Im Schwarzwald teils Sturmböen, in Gipfellagen auch schwere Sturmböen, am Feldberg orkanartige Böen. Abends Windabschwächung.

In der Nacht zum Sonntag wolkig, im Nordwesten etwas Regen. Tiefstwerte 6 bis 0 Grad. Im Bergland starke bis stürmische Böen aus Südwest. Im Hochschwarzwald Sturmböen, in Gipfellagen schwere Sturmböen, am Feldberg einzelne orkanartige Böen.

Am Sonntag wolkig, im Tagesverlauf von Westen her dichte Wolken und zunehmend regnerisch. Im Bergland Tauwetter. Höchstwerte von 8 Grad im Bergland bis 15 Grad am Kaiserstuhl. Mäßiger Südwestwind, in Böen stark bis stürmisch. Im Hochschwarzwald teils schwere Sturmböen, in Gipfellagen auch orkanartige Böen.

In der Nacht zum Montag stark bewölkt bis bedeckt, zunächst verbreitet Regen. Später gebietsweise Regen, im Bergland zunehmend Schnee und Glätte. Tiefstwerte +5 bis -1 Grad. Anfangs starke, teils steife Böen aus Südwest bis West, im Hochschwarzwald Sturmböen, am Feldberg schwere Sturmböen. Später nur noch im Hochschwarzwald stürmische Böen.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 07.02.2019, 11:30 Uhr –
„Es hat sich angedeutet und nun ist es Realität. Das Hoch „Chloe“ hat sich nach Osten verlagert und liegt nun vor der Schwarzmeerküste. Den freien Platz in Mittel- und Westeuropa haben rasch Tiefdruckgebiete eingenommen. Zwischen tiefem Luftdruck von Neufundland bis nach Skandinavien und hohem Luftdruck vom Atlantik bis ins westliche Mittelmeer konnte sich eine kräftige westliche Grundströmung ausbilden, mit der wiederholt Randtiefs samt dessen Ausläufer ostwärts geführt werden und nun auch das Wetter in Deutschland bestimmen.

Am heutigen Donnerstag ist es Tief „Stefan“, der von Großbritannien in die Nordsee zieht und dessen „maskierte“ Kaltfront das Land überquert. Maskiert ist die Kaltfront, weil sie keine kalte Luft im Gepäck hat, sondern milde Atlantikluft führt, die allmählich auch den Kühlschrank im Südosten auftaut. Da die Niederschläge aufgrund der vordringenden milderen Luft als Regen fallen, kann es auf dem frostigen Boden nach Südosten zu jedoch zu einer Glatteislage kommen. Lokal muss auf jeden Fall mit erheblicher Glätte gerechnet werden.

Am Freitag zieht Tief „Stefan“ nach Skandinavien und gibt den Staffelstab an Tief „Thomas“ weiter, der sich über Schottland richtig aufplustern kann. Mit einer Vorderseitigen strammen Südwestströmung kann noch etwas mildere Luft nach Deutschland transportiert werden. Am Samstag sind in diesem Zuge am Oberrhein Höchstwerte bis 14, am Sonntag bis 15 Grad möglich. Auch sonst werden verbreitet Werte um bzw. etwas über 10 Grad erwartet. Allerdings kommt die Frühlingsluft meist nicht mit Sonnenschein daher, sondern mit zahlreichen, teils auch kräftigen Regenschauern. Lediglich Richtung Alpen könnte es auch länger sonnig und trocken bleiben. Bei einem Biergartenbesuch ist es dennoch ratsam, immer das Regenradar im Blick zu behalten. Vor allem im Nordwesten sollte zudem Windschutzkleidung angelegt werden, da der Wind stark bis stürmisch über das Land fegt.

Am Sonntag steht dann sogar ein Wintersturm auf dem Programm. Vom Atlantik her soll ein kleinräumiges Tief rasch nach West- und schließlich Mitteleuropa ziehen. Die genaue Zugbahn ist dabei noch unsicher, wird aber voraussichtlich über Norddeutschland liegen. Südlich davon nimmt der Wind nochmals zu und erreicht in Böen verbreitet Sturmstärke. Im Bergland und lokal auch in tiefen Lagen kann es schwere Sturmböen geben. In Kammlagen der Berge sind orkanartige Böen oder Orkanböen dabei. Gleichzeitig stehen auch schauerartige Niederschläge weiter auf der Tagesordnung, sodass selbst ein Spaziergang in der milden Luft sehr ungemütlich wird.

Doch wer sich nach milden, zweistelligen Temperaturen sehnt, sollte dennoch den Weg ins Freie suchen. Denn nach Abzug des Sturmtiefs nach Osten dreht der Wind wieder auf Nordwest, im Verlauf teils auch auf Nord, sodass wieder polare Luftmassen angezapft und nach Deutschland strömen. Die kommende Woche zeigt sich dann bei Werten zwischen 2 und 8 Grad und Dauerfrost in den Hochlagen eher nasskalt. Niederschläge fallen teils wieder bis in tiefere Lagen als Schnee. Der Winter gibt also noch nicht auf, kann sich aber auch nicht richtig festsetzen. Typischer Schmuddelwinter! “

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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