VHDL16 DWSG 231000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 23.01.2019, 11:30 Uhr

Meist Dauerfrost, in der Nacht verbreitet mäßiger, lokal strenger Frost. Gebietsweise Glätte durch geringfügigen Schneefall.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag in der Mitte des Landes größere Wolkenlücken. Vom Odenwald über die Ostalb bis an den Bodensee Hochnebel mit ab und zu Schneegriesel. Ebenso in Südbaden gebietsweise noch geringfügiger Schneefall. Am Nachmittag allgemein dichtere Wolken. Höchstwerte -6 bis +1 Grad. Meist schwacher, im Nordosten ab und zu böig
auffrischender Nordostwind.

In der Nacht zum Donnerstag bedeckt, von Nordosten nach Süden vorankommender geringer Schneefall und zeitweise Glätte. Tiefstwerte -3 bis -11 Grad.

Am Donnerstag meist stark bewölkt, zeitweise leichter Schneefall. Maxima von -6 bis +1 Grad. Meist schwacher Nordwestwind.

In der Nacht zum Freitag aus starker Bewölkung etwas Schneegriesel. Lokal Glätte. Minima -4 bis -10 Grad.

Am Freitag teils stark bewölkt mit etwas Schnee, besonders am Nachmittag teils aber auch sonnige Abschnitte. Maximal -5 bis +2 Grad. Schwacher bis mäßiger Südwestwind. Im Hochschwarzwald aufkommende starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Samstag wolkig, meist trocken. Tiefstwerte von -3 bis -10 Grad. Im Hochschwarzwald starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Am Samstag viele Wolken, von Norden her leichter Schneefall. In den Niederungen übergehend in Regen, vereinzelt gefrierender Regen. Südlich der Donau noch trocken. Höchstwerte von 0 Grad im Bergland bis 6 Grad am Rhein. Schwacher bis mäßiger, in Böen starker bis stürmischer Südwestwind. Im Hochschwarzwald zum Teil Sturmböen, exponiert schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Sonntag bedeckt, nach Süden ausbreitender Regen, nur im Bergland Schnee. Dort Glätte. Minima +3 bis -4 Grad. Weiter starke bis stürmische Böen, im Hochschwarzwald Sturmböen, exponiert orkanartige Böen aus Südwest.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 23.01.2019, 11:30 Uhr –
“ Keine durchgreifende Wetteränderung in Sicht? Nein so kann man das nicht sagen! Denn in der Nacht zu Samstag und am Samstag stellt ändert sich der Wettercharakter von Nordwesten her deutlich! Im Vorfeld und im Bereich einer Warmfront wird es windiger, es gibt anfangs Schnee, und dieser geht im Laufe des Samstags zunehmend in Regen über. Dabei kann es auch, und durchaus verbreitet, gefrierenden Regen geben mit der entsprechenden Glätte! Wie gefährlich die Lage wird, darüber lassen sich noch keine exakten Aussagen machen. Denn erstens liefern die verschiedenen Wettervorhersagemodelle noch deutlich unterschiedliche Aussagen zu den Entwicklungen am Wochenende, und zweitens sagt der meteorologische Sachverstand, dass die Glättesituation und deren Intensität von einigen Faktoren abhängt, die heute noch nicht klar abschätzbar sind.

So wird es eine Rolle spielen, ob und wieviel Schnee fällt, bevor dieser Schnee in Regen und gefrierenden Regen übergeht. Denn eine geschlossene Schneedecke unterbindet in der Regel das sofortige Gefrieren des Regens auf dem kalten Erdboden und mildert somit die Glatteissituation bzw. -gefahr. Ferner spielt es eine Rolle, wann genau die Front und auch die vorlaufenden Wolken nach Deutschland hereinziehen. Denn je nachdem, wie stark es in der Nacht noch auskühlt (und die vor der Front aufziehenden Wolken vermindern die Abkühlung), wird der Frost tiefer oder weniger tief im Boden „sitzen“, und bei großer Frosttiefe (die zum Teil auch aus der aktuellen, kalten Vorgeschichte resultiert) ist die Glatteisgefahr höher als bei geringer Frosttiefe. Auch der Wind spielt eine Rolle, denn je kräftiger der Westwind hinter der Warmfront weht, desto schneller wird die kalte Luft verdrängt und desto kürzer sollte die Phase andauern, in der der gefrierende Regen mit der entsprechenden Glättegefahr
fällt. Ein weiterer Punkt ist die Intensität der Niederschläge allgemein, nicht nur des Schnees, denn stärkere Regenfälle sorgen natürlich für stärkeres Glatteis, andererseits können die
Niederschläge auch die Temperaturschichtung in der Atmosphäre ändern, was dann wieder Auswirkungen auf die Niederschlagsphase (Schnee oder Regen) hat.

Neben diesen Unwägbarkeiten ist auch noch nicht sicher, wie weit die Niederschläge nach Süden ausgreifen, möglicherweise bleibt es in den Regionen südlich des Mains bis zum Samstagabend trocken.

Und bis dahin? Bis dahin ist tatsächlich keine durchgreifende Wetteränderung in Sicht. Zwischen hohem Luftdruck über Russland (Hoch BRIGIDA) und hohem Luftdruck über dem Ostatlantik (ein Hoch, dass eventuell auf den Namen CHLOE getauft werden könnte), liegt Deutschland unter einer sogenannten Hochdruckbrücke, also einer Zone hohen Luftdrucks, die zwei Hochdruckgebiete verbindet. Das bedeutet ruhiges Wetter, hier und ein paar Flocken, die aber kaum zur Ausbildung einer nennenswerten Schneedecke führen sollten. Dazu bleibt der Wind schwach und die Temperaturen bleiben eisig. Tagsüber gibt es verbreitet Dauerfrost, nur am Rhein wagen sich die Maxima in den positiven Bereich. Und in den Nächten geht es allgemein frostig zu, meist friert es leicht (0 bis -5 Grad) oder mäßig (-5 bis -10 Grad), lokal gibt es auch strengen Frost (unter -10 Grad). Aber das ist alles nix Neues.

Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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