VHDL16 DWSG 131000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Freitag, 13.07.2018, 11:30 Uhr

Ab dem Mittag einzelne Gewitter mit Starkregen. Nachts im Norden geringe Gewittergefahr.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im restlichen Tagesverlauf mehr Sonne als Wolken. Im Norden Schauer und Gewitter, zum Abend auch im südlichen Bergland Gewittergefahr. Dort allerdings geringer als im Norden. Höchstwerte 23 Grad im Bergland und bis 30 Grad an Rhein und Tauber. Schwacher Nordwind, in Gewitternähe starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Samstag zeitweise Wolkenfelder, zunächst abklingende Schauer und Gewitter. In der zweiten Nachthälfte im äußersten Norden erneut geringe Gewitterneigung. Tiefstwerte 16 bis 11 Grad.

Am Samstag häufig sonniger Beginn, später Quellwolken und vor allem im Bergland und im Nordosten einzelne Schauer und Gewitter, eng begrenzt Unwetter in Bezug auf Starkregen. Maxima 24 Grad auf der Zollernalb und bis 31 Grad in der Ortenau. Schwacher Wind aus Nord bis Nordwest, lokal stürmische Gewitterböen.

In der Nacht zum Sonntag allmählich abklingende Gewitter,
anschließend gering bewölkt. Minima 17 bis 11 Grad.

Am Sonntag nach sonnigem Start zunächst im Bergland, später auch abseits davon Quellwolken und gebietsweise Schauer und Gewitter, örtlich Unwetter mit heftigem Starkregen und Hagel. In höheren Lagen um 24 Grad, sonst 26 bis 31 Grad. Schwacher Wind aus nördlichen Richtungen, bei Gewittern starke bis stürmische Böen.

In der Nacht zum Montag zunächst abnehmendes Gewitterrisiko, gegen Morgen von Süden her aufkommender zum Teil gewittriger Regen. Abkühlung auf 18 bis 12 Grad.

Am Montag bei 21 bis 27 Grad überwiegend stark bewölkt, wiederholt Schauer und Gewitter. Dabei frische bis starke Böen, sonst
schwachwindig aus unterschiedlichen Richtungen.

In der Nacht zum Dienstag vor allem im Süden noch zeitweise Regen, sonst meist trocken. Frühtemperaturen zwischen 17 und 12 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Freitag, den 13.07.2018, 11:30 Uhr –
„Das Wetter in Deutschland wird nach Abzug von Tief „Gislinde“ nach Polen nun wieder überwiegend von Hoch „Falk“ mit Zentrum über den Britischen Inseln geprägt. Doch verspricht uns dieses Hoch nicht zwingend überall den Sonnensommer mit sehr warmen bis heißen Temperaturen! Wir begeben uns mal auf Ursachensuche, warum es im Umfeld von Falk durchaus einige Schönheitsfehler gibt.

Im ersten Schritt wollen wir uns die Lage von Falk genauer anschauen. Dabei lässt sich festhalten, dass sich Hoch „Falk“ zunächst westlich von Deutschland über den Britischen Inseln und der westlichen Nordsee tummelt und nur sehr langsam ostwärts wandert. Damit einhergehend bleibt Deutschland auf dessen Vorderseite, sodass bodennah die Luft von der Nord- und Ostsee, also aus nördlichen Richtungen ins Land weht. Durch die See ist die Luft mit reichlich Feuchte ausgestattet, sodass sich der sogenannte Nordseestratus bis auf Festland ausbreitet und den Blick auf die Sonne zumindest bis Sonntag nur zeit- und gebietsweise freigibt. Unter den dichteren Wolken bleibt es zunächst merklich kühler. Zudem ist auch etwas Sprühregen nicht völlig ausgeschlossen.

Im zweiten Schritt müssen wir uns in höheren Luftschichten begeben. Dort hat unser Bodenhoch „Falk“ nämlich keinen Einfluss. Stattdessen zeigt sich über Deutschland eine westliche Grundströmung, mit der wiederholt kleinräumige Höhentiefs (Randtröge: siehe Wetterlexikon DWD) ostwärts geführt werden. Diese wiederum verstärken den vertikalen Luftaustausch, sodass auf der Vorderseite dieser die Luft aufsteigt und zur Wolkenbildung führt. Sind die Aufstiegsbewegungen der Luft ausreichend stark, entwickeln sich Schauer und schließlich auch Gewitter. Dies ist zunächst vor allem auf der Südseite von Bodenhoch „Falk“ im Süden und Südwesten sowie im südlichen
Mittelgebirgsraum der Fall.

Im dritten Schritt geht unser Blick doch noch mal nach Osten. Auch wenn Tief „Gislinde“ nach Polen abgezogen ist, liegen der äußerste Osten und Nordosten teilweise noch in deren Einflussbereich. Als Folge schickt Gislinde weiter Wolkenpakete bis nach Deutschland, die dort auch noch etwas Regen oder einen kurzen Schauer bringen können.

Schauen wir nun über das Wochenende hinaus zum kommenden Wochenstart, so lässt sich feststellen, dass sich über Deutschland wieder eine schwachgradientige Luftdruckverteilung einstellt. Hoch „Falk“ hat sich merklich abgeschwächt und ist lediglich noch über Dänemark zu erkennen. Gislinde hat ihren Weg nach Osten fortgesetzt und liegt am Montag schon nördlich des Schwarzen Meeres. Zu guter Letzt kann sich das großräumige Azorenhoch über dem Atlantik noch nicht dazu entscheiden, einen erneuten Anlauf nach Mitteleuropa zu wagen. Somit liegt Deutschland also zwischen den Stühlen. Während im Norden, nahe zum Residuum von Falk noch weitgehend trockenes und sonniges Wetter herrscht, türmen sich in der Südwesthälfte immer häufiger die Wolken auf und bringen teils kräftige Schauer und Gewitter. Aber auch in den Osten können ab und an von Polen her Wolkenpakete ziehen, die örtlich etwas Regen abladen. Insgesamt ist die weitere Entwicklung zur neuen Woche aber noch mit Unsicherheiten behaftet.
Eine Tendenz zeigt aber eine sommerlich warme bis heiße, aber auch zunehmend unbeständige Witterung.“

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter: www.wettergefahren.de

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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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